Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Chile |

Behörden: Polizeikugel tötete 16-Jährigen

Der am vergangenen Freitag infolge einer gewaltsamen Auflösung der anhaltenden Bildungsproteste chilenischer Studenten ums Leben gekommene Demonstrant Manuel Gutiérrez Reinoso starb durch Polizeikugeln. Jüngste Untersuchungen hätten ergeben, dass das 16 Jahre alte Opfer vergangene Woche durch Schüsse aus einer Polizei-Maschinenpistole der Marke »Uzi« getötet worden, berichtete die spanische Nachrichtenagentur EFE am Dienstag.

Die paramilitärische Carabinero-Polizei hatte eine direkte Beteiligung am Tod des Schülers bis zuletzt abgestritten. Auch eine interne Untersuchung war abgelehnt worden. Erst auf Anordnung der Staatsanwaltschaft kam eine Ermittlung des Tathergangs durch die polizeiinterne »Untersuchungspolizei« (PDI) zu einem vorläufigen Ergebnis, demzufolge Carabinero-Wachtmeister Miguel Millacura im Hauptstadtbezirk Macul von Santiago de Chile das Feuer eröffnet, verschossene Kugeln durch eigene Munition ersetzt und die Maschinenpistole anschließend gereinigt haben soll.

Millacura, der Medienberichten zufolge auf seiner Aussage besteht, er habe nur »in die Luft« geschossen, sitzt seit Montag in PDI-Haft. Er und vier weitere Beamte wurden vom Dienst suspendiert. Die Regierung Sebastian Piñera forderte zudem den sofortigen Rücktritt von Carabinero-General Sergio Gajardo, der im Verdacht steht Untersuchungen in den eigenen Reihen massiv behindert zu haben.

Die Familie des ums Leben gekommenen Schülers stellte am Dienstag Anklage gegen die Verantwortlichen seines Todes. Sergio Ojeda, Präsident der Menschenrechtskommission der chilenischen Abgeordnetenkammer, kritisierte das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Bildungsproteste. Der Tod von Gutierrez sei »Ergebnis des Blanko-Schecks, den die Regierung den Carabineros zur Unterdrückung des bürgerlichen Protests gegeben hat«, so Ojeda in lokalen Medien.

Offiziellen Angaben zufolge waren während des zurückliegenden zweitägigen Bildungsstreiks 153 Polizisten und 53 Demonstranten verletzt sowie 1394 Menschen verhaftet worden. (bb)

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz