Bauern demonstrieren für faire Preise
Mit einer Großdemonstration in Mexikos Hauptstadt haben tausende Bauern mehr staatliche Unterstützung gefordert. Nur eine neue Agrarpolitik könne die Lebensbedingungen der Familien auf dem Land verbessern, so der Bauernverband „Frente Auténtico Campesino“ (FAC) am Dienstag, den 5. November, gegenüber lokalen Medien. Mit Eseln und Traktoren hatten die Landarbeiter aus verschiedenen Regionen des Landes die Innenstadt von Cuidad de México teilweise komplett lahm gelegt. Am Mittwoch, den 6. November, wurde mit der Regierung der Beginn von Verhandlungen vereinbart.
Vor allem die niedrigen Preise für landwirtschaftliche Produkte wie Bohnen, Mais und Roggen würden den Agrarsektor unter Druck setzen, so der 2012 gegründete landesweite Bauernverband. „Sechs Pesos wird uns für ein Kilogramm Bohnen bezahlt, doch es müssten 15 Pesos sein um einen Gewinn zu machen“, zitiert die Korrespondentin der Nachrichtenagentur TeleSur eine Beschwerde der Bauern. Diese würden darum die Gründung einer staatlichen Stelle für den fairen Aufkauf ihrer Erzeugnisse fordern.
Vor allem die starke Marktmacht der Lebensmittelhändler sorgt für Unmut. Alfonso Ramírez Cuellar vom FAC-Bündnis erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Bauern ihre Produkte bisher zu einem niedrigen Preis verkaufen müssten, obwohl die Händler diese zu einem hohen Preis weiterverkaufen würden, berichtete die Tageszeitung La Jornada. „So wie es bei Medikamenten derzeit gemacht wird könnten wir ein nationales System aufbauen“, erklärte sich der Aktivist gegen Zwischenhändler und für „faire Preise für die Produzenten“. (bb)