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Kolumbien |

Bandenkrieg zwingt afrokolumbianische Familien zur Flucht

Bewaffnete Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft zwischen verschiedenen Banden im Departement Chocó im Norden des Landes, haben mehr als hundert afrokolumbianische Familien zur Flucht genötigt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TeleSur unter Berufung auf den Ombudsmann Jorge Otálora.

Otalóra warnte die kolumbianischen Behörden vor der Verschärfung des bewaffneten Konflikts im Gemeindebezirk Bajo Baudó (Departement Chocó), an der Pazifikküste Kolumbiens. Bereits 112 afrokolumbianische Familien mit insgesamt 681 Personen hätten ihre Häuser verlassen und seien meist in benachbarte Gemeindebezirke geflohen. Die Vertreibungen hätten schwere humanitäre Konsequenzen, warnte der Menschenrechtsobmann, da die Familien oft ihre angestammten, ihnen zustehenden Territorien verlassen würden.

Kampf um Routen für Drogen- und Menschenhandel

Seit dem 5. Januar habe man die bewaffneten Kämpfe zwischen „Los rastrojos“ und „Los urabeños“ um die Vorherrschaft in Alto, Medio und Bajo Baudó registriert. Dabei gehe es um das Markieren von Routen für den Drogen- und Menschenhandel und andere kriminelle Aktivitäten, so Otalóra.

Die Banden “haben längst aufgehört, einfache kriminelle Banden zu sein und sind zu wirklichen bewaffneten, illegalen Gruppen geworden, mit militärischen Fähigkeiten und einer Organisation, die ausreichend ist, um nicht nur den Chocó zu verwüsten, sondern die ihre Tentakel bereits schon über das ganze Territorium des Landes ausgestreckt hat“, zitiert die Zeitung „El Universal“ den Ombudsmann.

Kolumbien ist durch den jahrelang andauernden bewaffneten Konflikt trauriger Rekordhalter bei der Zahl von Binnenflüchtlingen. Über 3,8 Millionen Einwohner sind laut UNHCR und Regierungsangaben im eigenen Land auf der Flucht. Dadurch gelten sie als Binnenflüchtlinge. Mit dieser Zahl liegt Kolumbien weltweit an der Spitze - noch vor Nationen wie Afghanistan, oder Irak oder Somalia. (bh)

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