Arhuaco-Indígenas stiften Frieden
In Kolumbiens Gebirge der Sierra Nevada de San Marta haben Arhuaco-Jugendliche aus dem Indigenen-Schutzgebiet Katanzama gemeinsamt mit Ex-Soldaten rechter Paramilitärs ein Begegnungs- und Kulturzentrum errichtet, um an den Bürgerkrieg und die lange Geschichte der ethnischen Minderheit zu erinnern, berichtet die Nachrichtenagentur EFE am Donnerstag, den 24. August 2017. "Stein für Stein wurde gemeinsam die erste Wand des Zentrums errichtet", so das spanische Medium über den anlaufenden Versöhnungsprozess im südamerikanischen Bürgerkriegsland.
Die Mitwirkenden am Aufbau des sozial-kulturellen Projekt sind Teilnehmer des Freiwilligenprogramms "Vamos Colombia" des Nationalen Unternehmerverbandes (ANDI) zur Stärkung kommunaler Strukturen in vom internen Konflikt besonders betroffenen Regionen. Eines der ersten Vorhaben des Zentrums, dessen offizielle Eröffnung noch aussteht, ist die Wiederherstellung der Geschichte und des Wissens der Arhuacos. Die Arhuacos sind eine von vier indigenen Gemeinschaften der Sierra Nevada de San Marta, deren Ausläufer sich zwischen den Departamentos La Guajira, César und Magdalena erstrecken.
Rund 200 jugendliche Arhuaco werden die Möglichkeit haben, die 23 Siedlungen der Region zu bereisen, in der rund 30.000 Menschen leben. "An jedem der Orte gibt es sehr viel Geschichte", erklärt Danilo Villafañia, Gemeindevertreter und Leiter des Projektes gegenüber EFE. Am Ende der Entdeckungsreise der eigenen Geschichte soll eine digitale Dokumentation und für ausgewählte Jugendliche eine Reise in die USA zu nordamerikanischen Indigenen stehen. Neben dem Gedanken der Versöhnung zwischen den Konflikt- und Bevölkerungsgruppen stehe die "Ausbildung von Führungspersönlichkeiten", um den marginalisierten und vom Bürgerkrieg besonders stark betroffenen Indígenas die Möglichkeit zu eröffnen "ihre Stimme zu erheben", so Villafañia. (bb)