Aparecida: Assis neuer Vorsitzender der Brasilianischen Bischofkonferenz
Kardinal Raymundo Damasceno Assis (74), Erzbischof von Aparecida, ist neue Vorsitzender von Brasiliens Bischofskonferenz. Die Vollversammlung der Bischöfe wählte ihn am Montagabend im südbrasilianischen Wallfahrtsort Aparecida für die kommenden vier Jahre. Assis tritt in diesem Amt die Nachfolge von Bischof Geraldo Lyrio Rocha (68) an, der nach vierjähriger Amtszeit auf eine Wiederwahl verzichtete.
Assis erhielt im zweiten Wahlgang 196 Stimmen und damit mehr als die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Kardinal Odilo Pedro Scherer aus Sao Paulo bekam 75 Stimmen. Assis war bereits zwischen 1995 und 2003 Generalsekretär der Bischofskonferenz. Zudem ist er seit 2007 Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Im November nahm ihn Papst Benedikt XVI. ins Kardinalskollegium auf.
In einer ersten Stellungnahme nannte Assis im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Evangelisierung als wichtigste Aufgabe seiner Amtszeit. „Die fundamentale Aufgabe der Kirche ist die Evangelisierung. Wir müssen verstärkt den missionarischen Geist der evangelisierenden Kirche in Brasilien und Lateinamerika wiederherstellen“, so der Kardinal.
Als Oberhirte von Aparecida ist Assis seit 2004 für eines der größten Marienheiligtümer der Welt zuständig. 2007 war er hier Gastgeber des Papstes bei dessen Brasilien-Reise. Das Nationalheiligtum verfügt unter anderem über eigene Medien. Der Kardinal selbst ist eher zurückhaltend; der große Auftritt liegt ihm nicht.
Der am 15. Februar 1937 geborene Assis wurde 1968 zum Priester und
1986 zum Bischof geweiht. Zuvor hatte er unter anderem in Rom und München studiert, weshalb er auch Deutsch und Italienisch spricht.
Im CELAM hatte er vor der Präsidentschaft bereits verschiedene Funktionen inne und war unter anderem von 1991 bis 1995 dessen Generalsekretär. (KNA)