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Mexiko |

Anti-Drogen-Politik nimmt Schamanen ins Visier

Geht es nach der Regierung von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto, dürfen indigene Schamanen künftig eine halluzinogene Pflanze nicht mehr für ihre Rituale verwenden. Salvia divinorum, landläufig als „Kraut der Götter“ bekannt, ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil indigener Zeremonien. Mexikos Regierung sagt dieser Art von Pflanzen nun in ihrer neuen Anti-Drogen-Politik den Kampf an und will sie verbieten. Ein Arzt der Nationalen Kommission gegen Süchte (Conacid) wird von der spanischen Zeitung „El País“ mit den Worten zitiert, der Konsum des Krautes, das geraucht oder per Infusion aufgenommen werden kann, sei äußerst gefährlich und könne bei falschem Gebrauch sogar zum Tod führen. Die Pflanze wächst in Mexiko fast überall und ist auf Märkten oder im Internet mühelos zu erwerben.

Schamanen als Arzt-Ersatz

Sollte es zu einem Verbot kommen, wären zahlreiche indigene Völker betroffen, die die Pflanze in ihren schamanischen Ritualen einsetzen. In der Stadt Huatla de Jiménez im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca gilt sie als heilig. Zur 1985 verstorbenen Heilerin María Sabina reisten einst die Rolling Stones, die Beatles und „Doors“-Sänger Jim Morrison. Sabina arbeitete auch mit der Heilkraft der Pilze. Bis heute zieht es neugierige Touristen in den Ort, die die von Generation an Generation überlieferten Kulthandlungen kennenlernen möchten. Bei den Schamanen träfe ein Verbot ihrer heiligen Pflanze auf völliges Unverständnis, dient sie doch dazu, verschiedene Krankheiten zu heilen. Für die Indigenen handelt es sich auf keinen Fall um eine Droge. Und für Mexikaner, die kein Geld für einen Arztbesuch haben, sind die Schamanen eine Alternative. (bs)

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