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Alternativen Nobelpreis an Kräutler verliehen

Der "Amazonas-Bischof" Erwin Kräutler (71) hat in Stockholm den Alternativen Nobelpreis entgegengenommen. In seiner Dankesrede wertete er die Auszeichnung auch als Auszeichnung für die Opfer des Kampfs um Umwelt und Menschenrechte in Brasilien. "Ich akzeptiere den Right Livelihood Award im Namen all jener, die heute mit mir kämpfen - für die indigenen Völker, für Amazonien und für Menschenrechte", sagte der Bischof am Abend im schwedischen Parlament.

"Ich akzeptiere ihn auch im Namen der Dutzenden von Menschen, die ihr Leben gegeben haben, deren Blut vergossen wurde und die brutal ermordet wurden, weil sie sich der systematisierten Zerstörung von Amazonien widersetzten." Namentlich nannte Kräutler die US-Ordensfrau und Menschenrechtlerin Dorothy Stang, die 2005 im Auftrag von Holzunternehmern ermordet wurde.

Der aus österreich stammende Bischof erhielt den international renommierten Preis gemeinsam mit dem nigerianischen Umweltaktivisten Nnimmo Bassey, der nepalesischen Organisation Sappros und ihr Gründer Shrikrishna Upadhyay sowie die israelische Ärztevereinigung Physicians for Human Rights (Mediziner für Menschenrechte). Die Auszeichnung ist mit umgerechnet insgesamt knapp 220.000 Euro dotiert.

Kräutler sagte, die Ehrung komme in einem Moment, in dem angesichts der bedrohlichen Entwicklungsprojekte in Amazonien der "Kampf für die indigenen Völker neue Dimensionen und größere Bedeutung" erreiche. Als Wurzeln des Konflikts um Amazonien benannte der Bischof Gier, eine frappierende Straflosigkeit für Gewalttäter, eine fehlende politische Lobby zum Schutz des einzigartigen und unersetzlichen Naturraums Amazonien sowie den verbreiteten Menschenhandel.

Der Nigerianer Bassey sagte in Stockholm, angesichts der Tatsache, dass 60 Prozent der Erdölreserven weltweit bereits ausgeschöpft seien, sei es "erstaunlich zu beobachten, dass Entscheidungsträger glauben, sie könnten bis in alle Ewigkeit mit halbem Tank fahren". Während die Welt billige Energie suche, müsse jemand dafür bezahlen. Bei den fossilen Energien seien das "jene, auf deren Gebieten öl gefunden wird, die zerstörte Umwelt und natürlich die globale Atmosphäre".

Um diesen "zerstörerischen und extrem ungerechten Trend umzukehren", habe er, Bassey, in der vergangenen Woche zusammen mit anderen eine "historische Klage vor dem Verfassungsgericht von Ecuador gegen BP und dessen Verbrechen gegen die Natur" eingereicht. - Der Umweltaktivist Bassey erhielt den Preis laut Jury, "weil er die ökologischen und menschlichen Kosten der ölforderung aufzeigt und mit seinem Einsatz Umweltbewegungen in Nigeria und der ganzen Welt stärkt".

Der aus Vorarlberg stammende Kräutler engagiert sich seit Jahrzehnten für den Schutz des brasilianischen Regenwaldes und die Rechte der dort lebenden Ureinwohner. 1965 ging er zunächst als Missionar an den Fluss Xingu. Seit 1981 leitet er die gleichnamige Prälatur. 1983 wurde er zum Präsidenten des Indianermissionsrates der Brasilianischen Bischofskonferenz CIMI ernannt. Dieses Amt übte er bis 1991 und wieder seit 2006 aus.

1987 setzte er sich als CIMI-Präsident bei der verfassungsbebenden Versammlung erfolgreich für die Verankerung der Rechte der Ureinwohner ein. Kräutler kritisiert die Bewilligung des Mega-Wasserkraftwerks Belo Monte im Amazonasgebiet durch Brasiliens Regierung scharf und warnte vor einem "sozialen und ökologischen Chaos".

Den von dem deutsch-schwedischen Journalisten Jakob von Uexküll begründete Right Livelihood Award, der im deutschsprachigen Raum auch als Alternativer Nobelpreis bezeichnet wird, erhalten nach Anspruch der Jury Menschen, die beispielhaft auf die dringlichsten Herausforderungen der Menschheit antworten. Seit 1980 wurde er an rund 140 Personen aus fast 60 Ländern vergeben.

Quelle: kna

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