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Adveniat: Brasilien vor der Wahl gespaltenes Land

Das deutsche Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat sieht in den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Brasilien eine Richtungsentscheidung über die demokratische Zukunft des Landes. Der amtierende Präsident Jair Bolsonaro habe das Land gespalten. 

Brasilianische Flagge als Graffiti in einer Favela der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Eigentlich ziert die stilisierte Erdkugel der Spruch "Ordem e progresso", zu Deutsch "Ordnung und Fortschritt". Der Graffiti-Künstler hat stattdessen das Wort "Zukunft..." gewählt. Foto (Symbolbild): Adveniat/Bastian Bernhardt

Brasilianische Flagge als Graffiti in einer Favela der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Eigentlich ziert die stilisierte Erdkugel der Spruch "Ordem e progresso", zu Deutsch "Ordnung und Fortschritt". Der Graffiti-Künstler hat stattdessen das Wort "Zukunft..." gewählt. Symbolfoto: Adveniat/Bernhardt

Vor den Präsidentschaftswahlen am 2. Oktober sieht der Brasilien-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Norbert Bolte, ein gespaltenes Land. "Die systematischen verbalen Attacken gegen Frauen, Indigene, Afro-Brasilianer und Andersdenkende, die tätlichen Angriffe auf Bürgerinnen und Bürger und die regelmäßige Drohung mit einem Militärputsch haben das politische Klima nachhaltig vergiftet", sagte Bolte am Dienstag, 20. September 2022 in Essen. Die kommende Wahl entscheide über die demokratische Zukunft des Landes, die soziale Zukunft des Subkontinents und die ökologische Zukunft des Planeten.

Sowohl die Vernichtung des Regenwaldes als auch die Zahl der Hungernden in Brasilien hätten traurige Rekordwerte erreicht, so die Hilfsorganisation. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sei von Ernährungsunsicherheit betroffen. Bolte bezeichnete die Bilanz der Präsidentschaft von Jair Messias Bolsonaro als "eine einzige Spur der Verwüstung". Zudem sieht der Experte bei der Bolsonaro-Regierung eine Mitverantwortung für die hohe Sterberate während der Corona-Pandemie. Fast 700.000 Menschen fielen ihr in Brasilien zum Opfer, wie es hieß. Der Präsident habe die Hygiene- und Schutzkonzepte der Bundesstaaten immer wieder torpediert.

Bolsonaro fördert Zerstörung Amazoniens

Seit drei Jahren schreite auch die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes ungebremst voran. "Bolsonaro hat mit seiner Politik Holzfäller, die Agrarindustrie und Bergbauunternehmen geradezu aufgefordert, den Regenwald abzuholzen und abzufackeln", kritisierte Bolte. Die Umweltbehörde sei gezielt geschwächt, sämtliche Kontrollen seien eingestellt worden. Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten, die auf die Missstände hinwiesen, lebten gefährlich.

Zuletzt waren der britische Journalist Dom Phillips und der brasilianische Indigenen-Experte Bruno Pereira ermordet worden. "Anstatt auf Aufklärung der Morde zu drängen, gibt Bolsonaro den ermordeten Umweltaktivisten eine Mitschuld an ihrem Tod. Das zeigt die Menschenverachtung dieses Präsidenten", so Bolte. Unabhängig vom Ausgang der Wahl werde sich das Hilfswerk mit seinen Partnerinnen und Partnern weiter für den Schutz des Amazonasgebietes und seiner Bevölkerung einsetzen.

 

Brasilien vor Richtungsentscheidung
„Die Präsidentschaftswahl in Brasilien entscheidet über die demokratische Zukunft des Landes, die soziale Zukunft des Subkontinentes und die ökologische Zukunft des Planeten“, sagt Norbert Bolte vom Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat.

Quelle: kna

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