Abgeordnetenkammer stimmt YPF-Enteignung zu
Mit 207 Stimmen dafür, 32 Gegenstimmen und sechs Enthaltungen votierte gestern eine überwältigende Mehrheit der argentinischen Abgeordneten nach insgesamt fast 24 stündiger Debatte für die Enteignung von 51 Prozent der Aktien von YPF, einem Tochterkonzern des spanischen Unternehmens Repsol. Dabei unterstützten auch viele oppositionelle Abgeordnete diese Maßnahme der Regierung. Jetzt muss lediglich die Präsidentin selbst noch das Gesetz unterzeichnen.
Ende April hatten bereits 63 der 70 argentinischen Senatoren nach einer mehrstündigen Diskussion für den Vorschlag Kirchners gestimmt, mit dem der Staat wieder die Kontrolle über das Unternehmen übernimmt, das bis 1992 Argentiniens staatliche ölgesellschaft gewesen war.
Der Schritt hatte in Spanien und Europa Empörung ausgelöst, die spanische Regierung bestellte daraufhin den argentinischen Botschafter ein, Repsol hatte angekündigt, gegen die Entscheidung klagen zu wollen. Präsidentin Kirchner hatte als Hauptargument für ihr Vorgehen die Nichteinhaltung von Investitionszusagen des spanischen Tochterkonzerns und sinkende Produktionszahlen angeführt. (bh)