Aachener Friedenspreis 2012 für Alejandro Cerezo
Der diesjährige Aachener Friedenspreis geht an den mexikanischen Menschenrechtsaktivisten Alejandro Cerezo Contreras. Der 1981 geborene Cerezo ist Mitorganisator der 2001 gegründeten Menschenrechtsorganisation Comité Cerezo, die er zusammen mit seinen Brüdern gründete, nachdem alle drei unter dem Vorwurf der Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag in Mexikos Haupstadt verhaftet wurden. Den drei Studenten der Nationalen Autonomen Universität Mexiko (UNAM) wurde die Mitgliedschaft in der »Revolutionären bewaffneten Volksgruppe« (FARP) vorgeworfen.
»Trotz aller Einschüchterungsversuche hat Alejandro Cerezo Contreras gemeinsam mit seinen Mitstreitern des Comité Cerezo bis heute seinen Kampf um die grundlegenden Rechte der mexikanischen Bevölkerung nicht aufgegeben«, so eine Erklärung des Aachener Friedenspreis e.V. Das Comité Cerezo informiert seitdem landesweit über den von Staatspräsident Felipe Calderón erklärten »Krieg gegen die Drogen«, Militarisierung, Haftbedingungen, Folter, Machtmissbrauch, Korruption und Menschrechte. Zudem setzt sich die NGO für die Freilassung der weiterhin inhaftierten Cerezo-Brüder ein. Der nach der von massiven Wahlfälschungen überschatteten Wahl Calderóns Ende 2006 begonnene Kampf der Staatsgewalt gegen Drogenmafias kostete bisher über 50 000 Menschen das Leben.
Der Aachener Friedenspreis e.V. wurde 1988 von 46 Einzelpersonen gegründet. Der Preis würdigt Frauen, Männer oder Gruppen, die sich der Verständigung der Völker und der Menschen verschrieben haben, Feindbilder abbauen und Vertrauen aufbauen und wird laut Angaben der Stifter unabhängig von ideologischen, religiösen oder parteipolitischen Kriterien sowie von sozialer oder nationaler Zugehörigkeit der Preisträger verliehen. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird zum Antikriegstag am 1. September verliehen. (bb)