50 neue Geoglyphen entdeckt
Ein Archäologenteam hat im südperuanischen Distrikt Palpa weitere 50 Geoglyphen entdeckt. Die Region ist bereits bekannt für die weltberühmten Nazca-Linien, die auf einer Fläche von 500 Quadratkilometern Bilder von Tieren und trapezförmigen Anordnungen zeigen. Auch die jüngsten Funde bilden Tiere wie Wale, Pelikane und tanzende Menschen ab. Sie konnten vor allem durch den Einsatz von Drohnen erkundet werden. Das Forscherteam datiert die Linien auf die Zeit zwischen 500 v. Chr. und 650 n. Chr. - damit sind sie noch älter als die Nazca-Linien und stammen höchstwahrscheinlich von der Kultur der Paracas.
„Wir kannten die Nazca-Linien, aber wir wussten nicht, dass die Paracas, die 500 Jahre früher gelebt haben, ebenfalls in dieser Ebene gearbeitet haben“, erläutert die peruanische Kulturministerien Patricia Balbuena. Nach ausführlichen Ausgrabungen zwischen 2004 und 2009 konnten Forscher herausfinden, dass die Nazca-Linien, die bis zu 20 Kilometer lang sind, Teil eines Fruchtbarkeitsrituals der präkolumbianischen Kultur waren. Der genaue Zweck der neu entdeckten Formierungen ist noch nicht geklärt.
Das Archäologenteam um Johny Isla Cuadrado will nun herausfinden, ob es sich bei den Darstellungen der Paracas um ein Abbild der sozialen Organisation ihres Volkes handelt oder eher um eine religiöse Darstellung. „Zum größten Teil sind die Geoglyphen der Paracas in Gruppen von drei bis vier Figuren dargestellt. In den Szenen gibt es immer einen Anführer und drei weitere von niedrigerem Rang“, erklärt Isla erste Einschätzungen. (aj)