48-stündige Protestaktion für Bildung hat begonnen
In Chile wird seit dem 18. Oktober erneut mit Großdemonstrationen für eine kostenlose und qualitativ hochwertige Bildung protestiert. Dabei ist es laut Presseberichten erneut zu Ausschreitungen gekommen. Die Studenten- und Schülerbewegung, der Gewerkschaftsdachverband (CUT) und 70 weitere soziale Organisationen hatten für den 18. und 19. Oktober zu einem „Nationalen Aktionstag für die Bildung“ aufgerufen. Verhandlungen zwischen Regierung und Studenten zur Lösung des Konflikts waren Anfang des Monats gescheitert.
Zu Beginn der Aktion wurden der Regierung die Ergebnisse einer Volksbefragung über die Zukunft der übergeben. Bei der rechtlich nicht bindenden Umfrage Anfang Oktober sprachen sich 88,7 Prozent für eine kostenlose Bildung in Chile aus. Rund 1,5 Mio. Chilenen hatten an der Abstimmung teilgenommen.
Vier parallele Demonstrationen am Mittwoch geplant
Der erste Protesttag endete mit einem „Cazolerazo“, dem Protest durch Schlagen auf Töpfe und Topfdeckel. An mehreren Stellen waren Straßenbarrikaden errichtet worden, laut Presseberichten sei auch ein Bus ausgebrannt. Protestierende hätten mit Straßenblockaden immer wieder den Verkehr unterbrochen und dadurch ein Verkehrschaos verursacht.
Nach Angaben von TeleSur sind bei den Protestaktionen des ersten Tages mindestens 60 Personen verhaftet worden.
Für den heutigen Mittwoch sind vier gleichzeitige Demonstrationen in Chiles Hauptstadt, Santiago de Chile geplant. Die Organisatoren rechnen mit insgesamt 100.000 Teilnehmenden. Die Studenten wollen alle vier Demonstrationen durchführen, obwohl nur zwei Routen genehmigt worden waren. (bh)