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Zahl der isoliert lebenden indigenen Völker deutlich gestiegen

Isoliert lebende indigene Völker gibt es außerhalb Südamerikas nur in Indien und Papua-Neuguinea. Ein brasilianischer Indigenen-Forscher spricht von einer Verdoppelung innerhalb von 15 Jahren.

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Die Yanomami in Brasilien leben sehr autark. Isoliert leben sie jedoch nicht. (Symbolfoto: Adveniat/Jürgen Escher)

In Südamerika konzentrieren sich die isoliert lebenden indigenen Völker auf das Amazonasgebiet. Manche sind Jäger und Sammler, andere Nomaden, die sich mitunter nur für wenige Tage eine Unterkunft bauen. Der brasilianische Indigenen-Forscher Antenor Vaz beziffert in einem Bericht die Zahl isoliert lebender Gruppen für das Jahr 2019 auf 185, nachdem es 2005 nur 84 gewesen seien. In 119 Fällen bereite die Situation der Indigenen den Forschern große Sorge. Unterschieden wird zwischen "bestätigten", offiziell vom Staat und/oder der Zivilgesellschaft  anerkannten indigenen Völkern und solchen, die gesichtet wurden, für deren Existenz aber eindeutige Beweise noch ausstehen.

Staat verweigert isoliert lebenden Indigenen den Schutz

Antenor Vaz arbeitete für die Indigenenbehörde FUNAI. Ihm zufolge werden isoliert lebende Indigene vor allem von Holzunternehmen, Goldschürfern oder Edelsteinsuchern eingekreist. Aber auch rivalisierende indigene Gruppen können ein Grund für die Zurückgezogenheit sein. Dem brasilianischen Staat gelinge es weder, die Indigenen effizient zu lokalisieren, noch sie zu schützen. Die Gelder wurden in allen sieben betroffenen südamerikanischen Ländern gekürzt: neben Brasilien auch in Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Paraguay und Ecuador. Eine Bedrohung gehe für die isloiert lebenden indigenen Völker auch vom Drogenhandel und von einem ungezügelten Tourismus aus. In Grenzgebieten sei die Situation dadurch bedrohlich, dass ausgerechnet hier der Staat nur minimalen Schutz gewähre.

Das Dokument wird bei der 18. Sitzung des UN-Forums für indigene Fragen vorgelegt. Es geht zurück auf eine Initiative der Nichtregierungsorganisation "Land is Life". Der Fokus liegt vor allem auf dem Kampf der Indigenen für ihr Land. Hier sollen künftig keine Rohstoffe mehr gefördert werden. (bs)

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