Wirtschaft in Lateinamerika weiter schwach
Nach dem bereits schwachen Wirtschaftswachstum im letzten Jahr sind die Aussichten für die Volkswirtschaften in Lateinamerika auch in 2019 wenig rosig. Wie die Weltbank in ihrem aktuellen Wachstumsbericht prognostiziert, werden die Latino-Ökonomien in den kommenden zwölf Monaten wohl lediglich um 1,7 Prozent zulegen, so die multilaterale Entwicklungsbank diese Woche.
In seiner letzten Prognose für 2019 hatte das Finanzinstitut mit Sitz in Washington noch mit einem Plus von 2,3 Prozent gerechnet. Wegen der Währungskrise in Argentinien, der “sich verschlimmernden” Wirtschaftskrise in Venezuela und dem LKW-Fahrerstreik in Brasilien sei 2018 mit einem geschätzten Zuwachs von 0,6 Prozent “enttäuschend schwach” ausgefallen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Frühestens ab Anfang 2020 rechnen die Experten mit einem Ende der Schwierigkeiten in Brasilien und Argentinien. Über Venezuela spricht die Weltbank von einem “Kollaps”.
Auch seien die globalen Entwicklungen der Weltwirtschaft weiterhin instabil. Die Erhöhung des Leitzinses in den USA, die Abwertung des US-Dollars, ein Rückgang der Auslandsinvestitionen in Schwellenländern und “Unsicherheiten in den internationalen Handelspolitiken” stellten für die Region “die größten Risiken” dar. Auch die Zunahme von Extremwetter-Ereignissen durch den voranschreitenden Klimawandel schade dem Wirtschaftswachstum, weltweit wie in Lateinamerika. (bb)