Wieder ein Journalist ermordet
In Mexiko ist wieder ein Journalist ermordet worden. Wie die Tageszeitung „Animal Político“ am Mittwoch, 3. Oktober 2018, berichtet, sei der Journalist Sergio Martínez González aus dem Bundesstaat Chiapas im Süden Mexikos von "zwei Personen auf einem Motorrad mit mehreren Schüssen“ ermordet worden. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates bestritt nach Bekanntwerden des Mordes, dass es sich bei dem Opfer um einen Journalisten handele.
Stattdessen würde gegen den Mann, der auch eine Bar betreibt, wegen möglicher Beteiligung an einem Mord durch das Kartell Mara Salvatrucha ermittelt, so Staatsanwalt Alejandro Vila Chávez. Die Organisation für den Schutz der Meinungsfreiheit „Artikel 19“, die über die Ermordung zuerst berichtet hatte, forderte eine „Berücksichtigung seiner journalistischen Tätigkeit“. Bis 2001 hatte Martínez González eine Wochenzeitung herausgegeben und sich bis zu seiner Ermordung immer wieder für öffentliche Belange eingesetzt.
Auch die Nationale Kommission für Menschenrechte (CNDH) verurteilte den Tod und die „Bedrohungen, die er während seiner Medientätigkeit erhalten hat.“ In diesem Jahr wurden in Mexiko bereits acht Journalisten ermordet, 45 Medienschaffende in den sechs Jahren unter der Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto, 118 seit der Jahrtausendwende. Am 21. September 2018 wurde im Bundesstaat Chiapas der Journalist Mario Gómez ermordet. In den Monaten davor Carlos Domínguez in Tamaulipas, Pamela Montenegro in Guerrero, Leobardo Vásquez in Veracruz, Juan Carlos Huerta in Tabasco, José Guadelupe Chan und Rubén Pat in Quintana Roo. (bb)