Weiter Debatten über Wasserkraftwerk "Barro Blanco"
Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), die zu den Geldgebern des Projekts gehört, begrüßte die angestrebte Wiederaufnahme der Gespräche. "Wir werden auch künftig im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv versuchen, zu einer für alle Seiten tragfähigen Lösung beizutragen", sagte eine Sprecherin am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Das laut jüngsten Angaben umgerechnet rund 125 Millionen Euro teure Projekt in der an der Grenze zu Costa Rica gelegenen westlichen Provinz Chiriqui soll 70.000 Menschen mit Strom versorgen. Bei Menschenrechtlern und Umweltschützern steht das Vorhaben in der Kritik, weil dadurch Teile des offiziell anerkannten Territoriums der Ngöbe-Bugle sowie weitere von ihnen genutzte Gebiete überflutet würden. Die DEG verwies wiederholt auf sorgfältige Gutachten anhand international anerkannter Umwelt- und Sozialstandards.
Kein Kompromiss
Zuletzt hatte der "Nationale Kongress" der Ngöbe-Bugle einer zuvor ausgehandelten Vereinbarung zwischen den Indigenen und Unterhändlern der Regierung die Zustimmung verweigert. Der Nationale Indigenen-Rat "Coonapip" stellte sich hinter diese Entscheidung. Man könne sie nicht einfach übergehen, betonte "Coonapip"-Anwalt Alexis Alvarado gegenüber dem Portal "Telemetro".
Der Kompromiss sah unter anderem vor, dass die Hälfte der Belegschaft des Kraftwerks aus der indigenen Bevölkerung und Kleinbauern bestehen müsse. Zudem verpflichtete sich die Regierung zu Investitionen in Land- und Forstwirtschaft, Ökotourismus und Kunsthandel.
Quelle: KNA, Foto: Javier Losa,CC BY 2.0 (Zuschnitt).