Warten auf den Regen
Seit Mai vergangenen Jahres warten die Menschen im südlichen Honduras verzweifelt auf Regen. Doch dieser bleibt nach wie vor aus. Stattdessen herrscht Trockenheit und das Thermometer erreicht Temperaturen bis zu über 40 Grad Celsius. Die monatelange Dürre hat dazu geführt, dass die Mais- und Bohnenernte der Bauern vor Ort größtenteils vernichtet und so die Hauptnahrungsmittel vieler Honduraner zerstört wurden. Die Folge ist eine akute Nahrungsmittelknappheit, die laut UN-Angaben derzeit ungefähr 500 000 Familien im Land betrifft.
Die Lage hat sich in den vergangen zwei Wochen so stark zugespitzt, dass der Interimspräsident Roberto Micheletti Bahin am 30.12.2009 den Notstand für die betroffenen Regionen ausrief. Dies sind vor allem die Provinzen Choluteca, Valle, La Paz, Lempira, Intibucá, El Paraíso und Sur de Francisco Morazán im Süden des mittelamerikanischen Landes. Doch auch die Menschen in der Hauptstadt Tegucigalpa bekommen die Folgen der Trockenheit zu spüren. Denn Trinkwasser ist auch in der 1,5 Millionen Stadt rar geworden. Viele arme Men-schen kaufen Wasser aus verschmutzen Zisternen, da ihnen das Geld für sauberes Trinkwas-ser fehlt. Experten gehen aus diesem Grund davon aus, dass in den kommenden Monaten Durchfallerkrankungen und Gelbfieber verstärkt auftreten werden. Die anhaltende Dürre ist auf die Klimaanomalie El Niño zurückzuführen, welche laut dem US-Forschungszentrum CPC noch bis Mai dieses Jahres andauern wird.
Text: aj