Vorwürfe nach Gefängnisaufstand mit 37 Toten
Nach dem Tod von 37 Häftlingen bei einem Gefängnisaufstand in Venezuela gibt es schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Der Generalvikar von Puerto Ayacucho, Jonny Eduardo Reyes Sequera, sprach laut lokalen Medien von geplantem Mord. Urheber der Tötungen soll nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation "Una ventana a la libertad" (Ein Fenster zur Freiheit) eine von Präsident Nicolas Maduro ins Leben gerufene paramilitärische Gruppe sein, die gegen den oppositionellen Gouverneur der Amazonasregion, Liborio Guarulla, vorgehe.
Es habe bereits in der Vergangenheit immer wieder Übergriffe der Gruppe gegeben, berichten Menschenrechtsorganisationen. In einer ersten Reaktion machte die Regierung dagegen den Gouverneur für die gewaltsamen Ausschreitungen verantwortlich. "Das war ein Massaker, kein Aufstand. Die Häftlinge sind hingerichtet worden", sagte Carlos Nieto Palma, Sprecher von "Ein Fenster zur Freiheit". Es sei sehr seltsam, dass es keine Verletzten, sondern nur Tote gegeben habe.
Reyes, Leiter des Apostolischen Vikariats Puerto Ayacucho im Bundesstaat Amazonas, kritisierte zugleich das offenbare Desinteresse der internationalen Gemeinschaft an dem Vorgang in Venezuela. Überall lese und sehe man Nachrichten vom Terroranschlag in Barcelona; über die Gewalt in Venezuela aber werde kaum berichtet.
Quelle: KNA