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Chile |

Vier Razzien und Ermittlungen gegen zwei Bischöfe

Symbolfoto: Eine Kirche in Trümmern - beim schweren Erdbeben 2010 wurde die 1930 erbaute Kirche "Corazon de Maria" stark beschädigt. (Foto: Hoch/Adveniat)
Symbolfoto: Eine Kirche in Trümmern - beim schweren Erdbeben 2010 wurde die 1930 erbaute Kirche "Corazon de Maria" stark beschädigt. (Foto: Hoch/Adveniat)

In Chile hat die Staatsanwaltschaft im Zuge des Missbrauchsskandals Ermittlungen gegen zwei weitere Bischöfe aufgenommen. Bischof Cristian Contreras Molina aus San Felipe steht im Verdacht für Missbrauchsfälle verantwortlich zu sein, Luis Infanti de la Mora aus Aysen wird die Vertuschung von Missbrauchsfällen vorgeworfen, wie die Tageszeitung "La Tercera" (Donnerstag Onlineausgabe) berichtete. Insgesamt sollen die Ermittlungen seit August damit auf sieben Bischöfe ausgeweitet worden sein, so die Zeitung "La Nacion". In einer ersten Reaktion teilte die Diözese San Felipe mit, dass dem Bischof keinerlei Informationen über eine Beschuldigung gegen ihn vorliege.

Durchsuchungen in vier Bistümern

Die chilenische Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag die Archive von vier Bistümern durchsuchen lassen. Die Polizeiaktion fand laut örtlichen Medienberichten gleichzeitig in den Städten Valparaiso, Osorno, Concepcion und Chillan statt. Zu Beginn dieser Woche war bereits der E-Mail-Verkehr hochrangiger Kirchenvertreter sichergestellt worden. Betroffen waren unter anderen die Kardinäle Ricardo Ezzati und Francisco Javier Errazuriz. Hintergrund der Ermittlungen ist die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche des südamerikanischen Landes, die seit Monaten für Schlagzeilen sorgt.

Im Brennpunkt steht der inzwischen 88-jährige Priester Fernando Karadima, der 2011 wegen sexueller Vergehen verurteilt wurde. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, unter ihnen auch Juan Barros (62) von Osorno, der von Opfern Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigt wird.

Papst Franziskus hatte zur Klärung der Vorwürfe einen Sondergesandten nach Chile geschickt und die gesamte Chilenische Bischofskonferenz in den Vatikan gebeten. In einem historischen Schritt boten im Mai 32 chilenische Bischöfe dem Papst wegen der Vorgänge ihren Rücktritt an. Inzwischen nahm Franziskus die Rücktritte von fünf Bischöfen an. Darunter ist neben Barros auch Gonzalo Duarte (75), ehemaliger Leiter des Bistums Valparaiso, das nun ebenfalls von den Ermittlern durchsucht wurde. Auch gegen ihn liegen Vertuschungsvorwürfe vor.

Quelle: KNA

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