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Kolumbien |

Versöhnungskommission ist besorgt um den Friedensprozess

Padre Dario Echeverri, Generalsekretär der Nationalen Versöhnungskommission in Kolumbien, im Gespräch mit einem Journalisten. Foto: Adveniat/Jürgen Escher
Padre Dario Echeverri, Generalsekretär der Nationalen Versöhnungskommission in Kolumbien, im Gespräch mit einem Journalisten. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

„Der designierte Präsident Ivan Duque nimmt sich viel vor: ‚Zukunft für alle’ lautet sein Slogan, und wir hoffen, dass er sich tatsächlich in diese Richtung bewegen wird“, sagte Erzbischof von Tunja Luis Augusto Castro Quiroga, der ehemalige Vorsitzende der Nationalen Versöhnungskommission (CCN) bei einem Forum am 26. Juni 2018 in Bogotá. Zu dem Forum hatte die vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützte Versöhnungskommission Vertreter aller 15 kolumbianischen Verwaltungsregionen einladen, die sich um die Umsetzung des Friedensabkommens vor Ort kümmern. Dabei ging es um die zukünftigen Chancen auf Frieden und Entwicklung in Kolumbien. Mit der Wahl von Ivan Duque zum künftigen Präsidenten der Republik waren vor allem bei Kirchenvertretern Bedenken über die Zukunft des Friedensprozesses mit der Farc aufgekommen, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Gebieten des Amazonas. Während des Wahlkampfes hatte Duque angekündigt, er werde das vom Parlament im Dezember 2016 ratifizierte Friedensabkommen ändern.

Das Schlussdokument mit dem Titel "Kolumbien nach der Wahl: Gegen Polarisierung und für Versöhnung" enthalte Vorschläge, die dem gewählten Präsidenten vorgelegt werden sollen, so der Generalsekretär der Kommission Padre Darío Echeverri: „Es wurden Schwierigkeiten deutlich, die auf regionaler und auf nationaler Ebene bestehen. Es ist ein Moment des Übergangs.“ Besorgniserregend sei zur Zeit vor allem der „Mangel an wirtschaftlichen Ressourcen“, die für den Prozess zur Verfügung stehen, „die Situation in Venezuela", von wo Zehntausende Migranten nach Kolumbien kommen oder sich auf der Durchreise befinden, und „der tatsächliche politische Willen“ der neuen Regierung. Laut Echeverri würden die Delegierten in den Regionen Verzögerungen bei der Umsetzung des Friedensabkommens beobachten und zeigten sich besorgt, dass die Friedensgespräche mit ELN-Guerilla nur langsam vorankommen.

Verzögerung bei Umsetzung des Friedensabkommens

Erzbischof Castro Quiroga hält das Parlament im Augenblick für „sehr apathisch bei der Genehmigung im Hinblick auf die Sondergerichtsbarkeit" zur Aburteilung von Kriegsverbrechen. Auch die Verzögerung bei der Integration der entwaffneten Rebellen sei besorgniserregend. "Der Staat hat lange Zeit periphere Regionen des Pazifiks und des Südens vernachlässigt, und jetzt brauchen wir einen angemessenen Friedensprozess, der darauf abzielt, alle zu integrieren sowie Wachstum und wirtschaftliche Entwicklung dieser Gebiete zu fördern", fordert Castro Quiroga. "Es besteht Besorgnis über die Linie des gewählten Präsidenten, der, wenn er zu sehr von Uribe beeinflusst wird, den Verlauf des Friedensprozesses ändern könnte. Und das wiederum wäre sehr problematisch, weil ehemalige Guerilla-Kämpfer das als ein Zeichen schlechten Willens auslegen könnten", so der Erzbischof.

Quelle: (SM) (Fides 30.06.2018)

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