Verfassungsgericht blockiert Silber-Bergbaulizenz
In Guatemala hat das oberste Gericht des Landes einer kanadischen Bergbaufirma die Lizenz für den Abbau von Silber verweigert. Die im Juli 2017 entzogene Fördergenehmigung für das Unternehmen Tahoe Ressources in den Abbaustätten „Juan Bosco“ und „El Escobal“ werde solange nicht erteilt, bis der Staat in den bergbaubetroffenen indigenen Gemeinden eine öffentliche Konsultation durchgeführt habe, informiert die Nachrichtenagentur Reuters am Montag, 4. September 2018.
„Was das Gericht anordnet, ist die Durchführung einer sofortigen Konsultation. Wenn die Konsultation für das Bergwerk abgeschlossen ist, kann die Lizenz wieder erteilt werden“, zitieren lokale Medien Verfassungsrichter Martín Guzmán. Im Vorjahr war Tahoe Ressources, einem der größten Silberförderer der Welt, die Lizenz entzogen worden, nachdem eine Umweltorganisation wegen Verstoßes gegen die ILO-Konvention 169 erfolgreich vor Gericht gezogen war.
Seitdem die Förderanlagen in der Silbermine still stehen, hat Tahoe Ressources eigenen Angaben zufolge 700 Angestellte entlassen. Der Verlust durch nicht eingenommene Rohstoffabgaben beziffert sich für den Fiskus auf 5,3 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen habe 289 Millionen US-Dollar abzuschreiben. Auch in Peru steht der kanadische Konzern unter Druck: Nach Protesten von Anwohnern, die Entschädigungszahlungen fordern, wurden die Arbeiten in der Goldmine „La Arena“ gestoppt. (bb)