Verfassungsänderung: Militärpolizisten können an Schulen unterrichten
Infolge der vom Kongress beschlossenen Verfassungsänderung werden künftig in ganz Brasilien nicht nur Militärpolizisten, sondern auch Feuerwehrleute an öffentlichen Schulen unterrichten können. Angehörige militärisch organisierter Körperschaften sollen wie normale Lehrer bezahlt werden. Einzige Einschränkung: Die Teilzeitkräfte müssen die Vereinbarkeit mit ihrem Dienstplan sicherstellen.
Initiator: Mangel an Disziplin in Brasiliens Gesellschaft
Die Initiative für die Verfassungsänderung war 2013 vom Abgeordneten Alberto Fraga ausgegangen, der für den Distrito Federal rund um die Hauptstadt Brasília die Democratas vertrat - eine konservative und wirtschaftsliberale Partei. Fraga ist Oberst der Reserve bei der Militärpolizei. Im September 2018 wurde er zu einer Haftstrafe von mehr als vier Jahren im halboffenen Vollzug wegen Bestechung im Transportsektor verurteilt. Auf Einladung von Senats-Präsident Davi Alcolumbre nahm Frage nun an der feierlichen Sitzung teil und ergriff das Wort. Uniformierte sollten künftig Brasiliens Schülern militärische Werte nahebringen. Er sei stolz auf seine militärische Ausbildung. Disziplin und Hierarchie seien gerade in der heutigen brasilianischen Gesellschaft in hohem Maße notwendig.
Senats-Präsident Davi Alcolumbre bescheinigte Militärpolizisten pädagogische und intellektuelle Fähigkeiten, die sie als Lehrkräfte qualifizierten. Der Staat müsse sich nun nicht mehr um die Anstellung ausschließlich fähiger ziviler Lehrer bemühen. Nicht nur im Bildungs-, sondern auch im Gesundheitsbereich herrsche ein Mangel an qualifizierten Kräften. (bs)