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Mexiko |

Verfassung erkennt Afromexikaner an

102 Jahre ist Mexikos aktuelle Verfassung alt, doch erst seit kurzem wird die afromexikanische Gemeinschaft explizit anerkannt.

Afroamerikaner Lateinamerika Studenten Adveniat

Studierende in Piauí, Brasilien, die an einem Seminar zur Bewusstseinsbildung für Afro-Amerikaner teilnehmen. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Es dauerte bis 1992, bis Mexiko die „Pluriculturalidad“ des Landes in die Verfassung schrieb. Seit dem 9. August diesen Jahres werden nun speziell die Afromexikaner anerkannt. Damit endete ein jahrzehntelanger Kampf von Organisationen schwarzer und afrikanischstämmiger Mexikaner. In Artikel 2 sind jetzt die Rechte auf Selbstbestimmung, Entwicklung und soziale Inklusion festgeschrieben.

Afromexikaner ist, wer sich selbst als solchen bezeichnet

Die Anerkennung ihrer Existenz macht die Afromexikaner, wie Mexikos indigene Völker, zu Rechtspersonen mit eigenem kulturellen Erbe.Die Erfüllung der Rechte kann eingefordert werden. Afromexikaner zählen nun mit zu den gefährdeten Gruppen in Mexikos Gesellschaft, die Anspruch haben auf besondere Maßnahmen des Staates zu ihrer Förderung. Afromexikaner ist, wer sich selbst als solchen bezeichnet und sich afromexikanischen Traditionen verpflichtet fühlt. Das Gleiche gilt auch für indigene Mexikaner: Der Staat darf nicht definieren, wer Indigener ist. Niemandem kann eine bestimmte Identität zugeschrieben werden. Aus dem Respekt für die Identität folgt der Kampf gegen Stereotypen und Vorurteile. Schutz genießen auch nicht-mexikanische Afrikanischstämmige, wie Migranten und Vertriebene aus anderen Ländern, womit Mexiko eingegangenen internationalen Verpflichtungen Rechnung trägt.

Historische Schuld Mexikos

Die Anerkennung der Afromexikaner bedeutet auch einen Schritt in Richtung einer Anerkennung der historischen Schuld, die Mexiko dieser Gruppe gegenüber auf sich geladen hat. Entsprechendes Handeln dürfte folgen. Auch die Wertschätzung der Beiträge, die die Afromexikaner geleistet haben, wirtschaftlich wie kulturell, hat nun ein Fundament. Schulbücher könnten entsprechend angepasst werden. Ganz konkret geht es außerdem um Rechtstitel für angestammtes Land oder Fischfanggenehmigungen. Wahlkreise könnten neu zugeschnitten werden, um die Beteiligung der Afromexikaner an politischen Entscheidungen zu erhöhen. Inwieweit sich die Lage der Afromexikaner verbessert, hängt nicht zuletzt davon ab, dass der Staat ein angemessenes Budget bereitstellt.

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