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Venezuela |

Venezuelas Bischöfe fordern Ende der Präsidentschaft von Maduro

Eine grundlegende "Wende" in Venezuela haben die katholischen Bischöfe des südamerikanischen Staates gefordert. Dies sei nur möglich, indem Präsident Nicolás Maduro zurücktrete und Platz für freie Wahlen mache, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Abschlussdokument der Jahreshauptversammlung der Bischöfe.  Zudem forderten die Bischöfe das Militär auf, keinen politischen Interessen zu dienen, sondern alleine dem venezolanischen Volk. Bisher stehen die Streitkräfte auf der Seite von Präsident Maduro.   

Erst kürzlich hatten Nationalgardisten und Anhänger von Maduro dessen Herausforderer Juan Guaidó am Betreten des Parlamentsgebäudes gehindert, um dessen Wiederwahl als Parlamentspräsident zu vereiteln. Daraufhin spaltete sich die Nationalversammlung und wählte zwei Vorsitzende: die Opposition votierte für Guaidó, Maduros sozialistische Einheitspartei hingegen für Luis Parra.

Parra suchte daraufhin auch die Unterstützung der venezolanischen Bischöfe. Er habe versucht in Begleitschaft einiger Kollegen und mit Unterstützung bewaffneter Streitkräfte der Regierung mit den in Caracas versammelten Bischöfe zu sprechen,  teilte der Bischof von San Felipe, Víctor Hugo Basabe, über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Laut Berichten der venezolanischen Tageszeitung "El Nacional" hätten die Bischöfe Parra den Zutritt verweigert. 

"Hört auf den Schrei unseres Volkes": Bischöfe prangern Situation in Venezuela an

Die Bischöfe verurteilten den Vorfall um die kontroverse Wahl Luis Parras zum Präsidenten der Nationalversammlung scharf. Für die in diesem Jahr vorgesehenen Parlamentswahlen forderten sie erneut die Bildung einer neuen, unparteiischen Wahlkommission ebenso wie eine Aktualisierung des Wahlregisters. Die politischen Kontrahenten riefen die Bischöfe zum Dialog auf. Die Staatengemeinschaft solle unterdessen darauf dringen, dass in Venezuela so bald wie möglich freie und verlässliche Wahlen abgehalten würden. 

Zugleich äußerten die Bischöfe massive Kritik an Maduro und seiner Regierung. Die Verantwortlichen scherten sich nicht um das Wohl des Volkes, sondern bereicherten sich selbst. Oppositionelle müssten mit Verfolgung, Haft, Folter und Ermordung rechnen, der Drogen- und Menschenhandel blühe, Bodenschätze würden ohne Kontrolle ausgebeutet, zudem verbreiteten Guerillas Schrecken in der Bevölkerung, ohne dass Militär oder Behörden eingriffen. 

Venezuela wird seit drei Jahren von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschüttert, in deren Folge inzwischen rund 4,5 Millionen Menschen das Land verlassen haben. Als "völlig inakzeptabel" prangern die Bischöfe die Verarmung Venezuelas an, obwohl das Land über die weltweit größten Erdölreserven verfüge. Die Kirche bleibe an der Seite derer, "die Hunger, Trostlosigkeit, medizinische Vernachlässigung, Gefängnis aus politischen Gründen, Verfolgung und Misshandlung ihrer Würde erleiden". Wenn die Regierung von einem "Normalzustand" spreche, sei das nur "falsch und zynisch", so die Bischöfe. "Hört auf den Schrei unseres Volkes!"

Brief der Bischöfe im Originalwortlaut

KNA, jl

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