Venezolanische Migrantenkinder werden Kolumbianer
Kolumbiens Präsident Iván Duque hat die Einbürgerung zehntausender Kinder von venezolanischen Migrantinnen und Migranten bewilligt. Seit Wochenbeginn können auf kolumbianischem Territorium geborene Kinder von Eltern, die aus Venezuela geflüchtet sind, die kolumbianische Staatsbürgerschaft erhalten, berichtet das Newsportal von „Caracol Radio“ am Dienstag, dem 6. August 2019.
Damit kommt die kolumbianische Regierung der drohenden Staatenlosigkeit von rund 24 000 betroffenen Kindern zuvor, die seit dem 19. August 2015 in Kolumbien auf die Welt gekommen sind. Kolumbianisches Recht sieht keine automatische kolumbianische Staatsbürgerschaft für im Land geborene Kinder vor. Auf der anderen Seite bestimmt venezolanisches Recht zwar die venezolanische Staatsbürgerschaft für Kinder venezolanischer Eltern, wegen fehlender konsularischer Dienste in Kolumbien und hoher bürokratischer Hürden kann diese jedoch praktisch nicht eingetragen werden.
Kolumbien werde die Migranten im Land „aufnehmen und sie in schwierigen Momenten unterstützen“, richtete sich Präsident Duque am Montag an „all jene, die den Migranten diskriminieren wollen“. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) begrüßte die Maßnahme als einen „substantiellen Fortschritt“, berichtet die Nachrichtenagentur EFE. Sie trage dazu bei, die „Rechte aller Mädchen und Jungen“ sicherzustellen. Kolumbiens Entscheidung sei ein „Vorbild zur Abwendung von Staatenlosigkeit weltweit“, so die UNICEF-Regionaldirektorin María Cristina Perceval. (bb)