USA geben Akten über Zusammenarbeit mit Militärdiktatur frei
Wenige Tage vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Barack Obama in Argentinien hat das Weiße Haus die Veröffentlichung von bisher geheimen Dokumenten zur Zusammenarbeit von US-Stellen mit den argentinischen Militärdiktaturen angekündigt. Erstmals würden dabei auch Akten der Geheimdienste und des US-Militärs freigegeben, so die Nationale Sicherheitsbeauftragte der US-Administration Susan Rice. Der Besuch von Obama fällt "auf den Jahrestag des Militärputsches von 1976", zitiert die Tageszeitung Página 12 am Freitag, 18. März 2016, die Beamtin.
"Um unser Engagement für Menschenrechte zu demonstrieren, wird der Präsident den Park der Erinnerung besuchen und den Opfern des schmutzigen Krieges in Argentinien gedenken", so Rice auf einer Pressekonferenz weiter. Schon im Jahr 2002 hatten die Vereinigten Staaten auf Wunsch der damaligen Regierung in Buenos Aires 4.700 Akten des US-Außenministeriums über die laut Rice "dunkle Zeit" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Argentiniens neue Regierung unter Präsident Mauricio Macri begrüßte die Ankündigung als "historisches Ereignis", zitiert die Tageszeitung La Nación Kabinettschef Marcos Peña. "Wir werden mehr erfahren über den Plan Condor und die Amerikas-Schule", so Peña. Der Plan Condor war ein Geheimprogramm der Militärjunta in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und anderen südamerikanischen Rechts-Diktaturen zur Verfolgung und Ermordung linker Dissidenten. In der Amerikas-Schule wurden Geheimdienstler von US-Personal in Aufstandsbekämpfung und Foltermethoden ausgebildet. (bb)
Foto: IREX, Kaveh Sardari, CC BY-NC-ND 2.0