US-Bischöfe fordern Ausweisungsstopp
Die US-amerikanischen Bischöfe haben in einem Schreiben an die Regierung von Präsident Barack Obama einen Stopp der Ausweisungspraxis von haitianischen Häftlingen gefordert. In dem vom Erzbischof José Gómez in seiner Funktion als Präsident des bischöflichen Komitees für Migration und dem Vorsitzenden der Caritas USA, Bischof Gerald Kicanas, unterzeichnetem Brief verwiesen die Kirchenvertreter auf die unhaltbaren Zustände in Haiti, die eine Ausweisung von Häftlingen unangebracht erscheinen lässt. Von den im vergangenen Monat ausgewiesenen 27 Häftlingen sei bereits ein Mensch an einer Cholera-Infektion gestorben, teilten die Bischöfe mit.
Unter diesen 27 Häftlingen sowie unter weiteren 300 Haitianern, die auf ihre Zwangs-Rückkehr warten, gebe es viele, die nur leichte Vergehen begangenen hätten und nicht gewalttätig gewesen seien. Insgesamt sollen bis zum Jahresende sogar bis zu 700 straffällig gewordene Haitianer in ihre Heimat zurückgeschickt werden. Die Bischöfe begründen ihre Forderung mit der aktuellen Cholera-Epidemie in Haiti, der bereits fast 4000 Menschen zum Opfer gefallen sind. (TK)