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Puerto Rico |

Unabhängigkeitskämpfer nach 30 Jahren Haft aus US-Gefängnis entlassen

Der heute 57-Jährige Carlos Alberto Torres wurde am vergangenen 26. Juli aus einem Gefängnis im Bundesstaat Illinois entlassen. Er war 1980 als Hintermann für Bombenattentate auf US-Einrichtungen verantwortlich gemacht worden. Außerdem warf man ihm die Mitgliedschaft bei den „Bewaffneten Kräften zur Nationalen Befreiung" (FALN) vor. Torres wurde wegen Terrorakten zu 78 Jahren Haft verurteilt. Von den im Jahr 1999 durch den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton ausgesprochenen Begnadigungen war Torres ausgeschlossen worden, da er als einer der führenden Köpfe der Organisation galt. Während der 70er Jahre befand sich Torres mehrere Jahre lang auf der Liste der zehn meistgesuchten Personen des FBI.

Vertretern der Unabhängnigkeitsbewegung in Puerto Rico gilt Torres, der die Aktionen der FALN gegenüber der Presse als „Vergangenheit“ bezeichnete, als politischer Gefangener. Sowohl bei seiner Entlassung aus dem Gefängnis als auch bei seiner Rückkehr nach Puerto Rico ist er laut Presseberichten von mehreren hundert Anhängern sowie Vertretern der Unabhängigkeitspartei begeistert empfangen worden.

Die Unabhängigkeitsbewegung kritisiert, dass Puerto Rico noch immer als Kolonie angesehen werde. Dies zeige sich an einer nur begrenzt vergebenen US-Staatsbürgerschaft für die Einwohner Puerto Ricos, an einer externen Kontrolle von Außenhandel und Tarifsystem, Enteignungen sowie einer weiterhin bestehenden ökonomischen Abhängigkeit der Insel von den USA.

Die USA besetzten Puerto Rico im Jahr 1898 im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges und beanspruchten die Insel für sich. Seit 1952 gehört es als assoziierter Freistaat zu den USA und hat ein eigenes Parlament. Der Gouverneur wird alle vier Jahre direkt gewählt. Die Puerto Ricaner besitzen die Staatsbürgerschaft der USA, sind bei den US-Präsidentenwahlen jedoch ohne eigenes Stimmrecht, sofern sie nicht ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten der USA haben. Bei rechtlich nicht bindenden Referenden hatte sich die Bevölkerung 1967, 1993 und 1998 für den Verbleib als assoziierter Freistaat und gegen eine Anbindung an die USA als 51. Bundesstaat ausgesprochen. (bh)

Quelle: Adital

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