UN: Suizide unter indigenen Jugendlichen steigen
Die Suizidraten bei Jugendlichen mit indigenen Wurzeln sind einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge auf ein "alarmierendes Ausmaß" angestiegen. In den vergangenen Jahren habe das Zufügen von Selbstverletzungen und Suiziden stark zugenommen. Ausgelöst werde es von Risikofaktoren wie Armut, Umweltbedrohungen, Stigmatisierung und Assimilierungsdruck, so eine Studie, die am Rande einer Sitzung des Ständigen Forums der Vereinten Nationen über indigene Fragen vom 20. April bis 1. Mai 2015 in New York verteilt wurde.
Zwar seien die Suizid-Risikofaktoren indigener Jugendlicher ähnlicher Natur wie bei Nicht-Indigenen. Doch würden besondere Probleme, wie die Auswirkungen von Kolonisierung, fehlender Landbesitz und mangelnde Kontrolle über Boden und natürliche Ressourcen eine verstärkende Wirkung zeigen, berichtet die mexikanische Nachrichtenagentur Notimex. Diskriminierende Regierungspolitiken, wie erzwungene Assimilierung, würden zusätzlich "Stress und Marginalisierung befördern", zitiert Notimex aus der Studie.
Indigenen-Vertreter aus aller Welt erklärten, dass die Selbsttötungen unter der indigenen Jugend mitterweile zu einer "Epidemie" angewachsen seien. Esha Hofer, Mitglied der Weltweiten Versammlung der indigenen Jugend, erklärte gegenüber Notimex, dass "negative Bilder der indigenen Völker in den Medien" und die anhaltende rassistische und kulturelle Diskriminierung zum Suizid-Anstieg beitragen würden. Nach Kandi Mossett vom Indigenen Umweltnetz, bestehe auch ein Zusammenhang zum wachsenden Bergbau und der Ölförderung in Indigenen-Gebieten. (bb)