UN: Schlamm von Bergbau-Katastrophe ist toxisch
Nach dem Bruch eines Bergwerk-Damms in einer Eisenerzmine mit zwölf Toten geht in Brasilien die Debatte um die Umweltfolgen der schlimmsten Ökokatastrophe seit Jahrzehnten weiter. Es gebe "neue Beweise" dafür, dass der Schlamm aus dem Bergwerk "in hohem Maße toxische Schwermetalle und andere chemische Gifte" mit sich trage, so das Länderbüro des UN-Kommissariats für Menschenrechte am Mittwoch, 25. November 2015.
Die Erklärung der Vereinten Nationen widerspricht damit den Aussagen der Betreiberfirma Samarco, die jegliche Umweltverschmutzung durch den Klärschlamm bisher abgestritten hatte, so die Nachrichtenagentur Reuters. Das Tochterunternehmen der australischen 'BHP Billiton' und der brasilianischen 'Vale' hatte erklärt, das entwichene Wasser enthalte zwar Eisenoxide, Magnesium, Silizium und Quarze, doch stelle der Schlamm keinerlei gesundheitliche Gefahr für den Menschen dar.
Allerdings machten die Vereinten Nationen keine Angaben über die zugrunde gelegten Studien, so Reuters. Bisher wurden im verschmutzten Fluss Río Doce (deutsch: Süßer Fluss) nach der Katastrophe tausende tote Fische an die Ufer geschwemmt. Insgesamt sind 60 Millionen Kubikmeter verunreinigtes Wasser in den Fluss eingedrungen, der vom Bundesstaat Minas Gerais nach Espiritu Santos am Atlantischen Ozean fließt. Präsidentin Rousseff hat eine vollständige Aufklärung des Unglücks und Schadensersatzzahlungen für die Verantwortlichen angekündigt. (bb)