Überschwemmungen in Mittelamerika
Starke Regenfälle haben im Laufe der Woche für weitreichende Überschwemmungen in Guatemala und Nicaragua gesorgt. In Guatemala sind neun der insgesamt 22 Provinzen betroffen. Besonders schwerwiegend ist die Situation im Norden des Landes. Laut dem nationalen Katastrophenschutz mussten rund 1.000 Menschen ihre Häuser in den letzten Tagen verlassen. Darüber hinaus wurden Brücken und Häuser zerstört.
Noch dramatischer ist Situation derzeit in Nicaragua. Im Südosten des Landes sind rund 8.000 Menschen evakuiert worden, knapp 18.000 Familien müssen ohne Zugang zu fließend Wasser und Strom auskommen. 2.700 Häuser sind komplett überflutet. Außerdem starben bisher fünf Nicaraguaner, zwei gelten als vermisst. Die Vizepräsidentin Rosario Murillo hat für sechs Provinzen die Alarmstufe rot ausgerufen, vor allem da Meteorologen weitere starke Niederschläge bis zum Wochenende vorhergesagt haben. Das komplette Ausmaß der Schäden ist bisher noch nicht absehbar.
Starkregen in der Region
Ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen und die daraus resultierenden Überschwemmungen und Erdrutsche haben in diesem Jahr in Lateinamerika immer wieder für Katastrophen gesorgt. Besonders verheerend waren die Folgen im Frühjahr in Peru. In den vergangenen Monaten wurde darüber hinaus sowohl der Norden Mexikos nahezu überflutet und auch in Ecuador musste in Teilen des Landes der Notstand ausgerufen werden. Meteorologen und Klimaexperten sind sich bisher nicht einig, ob die starken Regenfälle dem Klimaphänomen El Niño zuzuschreiben sind oder mit der Erderwärmung in Zusammenhang stehen. (aj)