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Trotz Verbot: Venezuelas Oppositionschef Guaidó geht auf Reisen

Auf dem internationalen Parkett wird der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó hofiert - in Venezuela kann er sich nicht durchsetzen. Nun ein neuer Anlauf mit dem Ziel, Staatschef Maduro aus dem Amt zu drängen.

International ist Venezelas selbsternannter Interimspräsident anerkannt - in Venezuela nicht. Das soll sich ändern.

Wegen laufender Strafverfahren darf Venezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó das Land nicht verlassen, doch das ficht ihn nicht an. Er flog ins benachbarte Kolumbien, um sich für seine Sache Unterstützung zu holen. Bereits seit einem Jahr versucht Guaidó, in seiner Heimat das Präsidentenamt zu übernehmen. Doch Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolás Maduro sitzt nach wie vor fest im Sattel, er hat den Rückhalt der mächtigen Militärs.

Der kolumbianische Präsident Iván Duque von der rechtskonservativen Partei Centro Democrático empfing seinen Gast in Bogotá mit militärischen Ehren. "Wir werden die Unterstützung der Welt konsolodieren, um die Freiheit Venezuelas zu erreichen", schrieb Guaidó nach einem Arbeitstreffen mit Duque auf Twitter. Kolumbiens Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez und Außenministerin Claudia Blum nahmen auch daran teil. Er danke Kolumbien dafür, dass es "den Kampf des venezolanischen Volkes" unterstütze, so Guaidó weiter.

Duque sprach demonstrativ von einem "sehr produktiven Treffen". Man sei sich darin einig, dass im Nachbarland "die Demokratie wieder hergestellt" werden müsse. Kolumbien und die USA gehören ebenso wie Deutschland zu den mehr als 50 Staaten, die Guaidó als Übergangspräsidenten des südamerikanischen Krisenstaates anerkannt haben.

Guaidó hofft auf die USA

Am Rande eines regionalen Ministertreffens zum Thema Terrorismus in Bogotá will Guaidó an diesem Montag auch mit US-Außenminister Mike Pompeo zusammenkommen. "Ich freue mich, ein Treffen mit ihm zu haben", sagte Pompeo nach Angaben mitreisender Journalisten vor seinem Abflug aus Berlin. Die USA gehören zu den wichtigsten Unterstützern Guaidós. Allerdings wurde zuletzt spekuliert, Präsident Donald Trump habe angesichts mangelnder Fortschritte das Interesse an Venezuela verloren.

Nach einem Bericht der "Washington Post" plant Guaidó, anschließend in die Schweiz zu fliegen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos wolle er an die europäischen Staats- und Regierungschefs appellieren, den Druck auf Maduro zu erhöhen. Venezuelas Opposition hofft auch auf eine Begegnung mit Trump.

Parlament ist gespalten

Anfang Januar hatte Maduro versucht, Guaidó in seiner eigenen Machtbastion - dem von der Opposition dominierten Parlament - anzugreifen. Sicherheitskräfte versperrten den regierungskritischen Abgeordneten vor der Wahl zum Parlamentspräsidenten den Weg zur Nationalversammlung, während sozialistische Parlamentarier und abtrünnige Oppositionelle einen Gegenkandidaten zum Parlamentschef wählten. Im zweiten Anlauf konnte sich Guaidó dann durchsetzen. Das Parlament ist nun allerdings gespalten.

Die humanitäre Lage in dem einst reichen Land mit den weltgrößten Erdölreserven ist katastrophal. 4,5 Millionen der gut 30 Millionen Venezolaner haben das Land bereits verlassen.

se/sti (rtr, dpa, afp, washingtonpost.com), Deutsche Welle 

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