Tote bei Kämpfen in Gefängnis
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden im Nationalgefängnis San Pedro de Ycuamandiyú in Paraguay sind laut lokalen Medienberichten mindestens neun Häftlinge getötet worden. Innenminister Juan Ernesto Villamayor erklärte, es habe sich bei den Kämpfen um einen Konflikt zwischen Häftlingen des brasilianischen Clans „Primeiro Comando da Capital“ (PCC) und der lokalen Drogenmafia „Rotela“ gehandelt, berichtet die Tageszeitung „ABC Color“ am Sonntag, 16. Juni 2019.
Laut Innenminister Juan Villamayor seien fünf der Opfer enthauptet worden, so „ABC Color“. Zudem seien mindestens zehn Menschen verletzt worden, einige darunter schwer. Nach Ausbruch der Kämpfe in der Haftanstalt rund 340 Kilometer nördlich der Hauptstadt Asunción am Sonntagmittag hätten schwer bewaffnete Polizeieinheiten am Abend das Gefängnis wieder unter staatliche Kontrolle gebracht. Die Häftlinge seien mit Schusswaffen bewaffnet gewesen.
Der PCC ist eine brasilianische Mafiaorganisation, die seit 2010 in der Grenzregion zwischen Paraguay und Brasilien arbeitet. Haupteinnahmequellen der Bande sind Drogen,- Waffen- und Menschenhandel, schreibt die Tageszeitung „Ultima Hora“. Mitglieder der Band sitzen in verschiedenen Gefängnissen Paraguays, wo sie die Kontrolle über die Haftanstalten zu übernehmen versuchen. Behördenangaben zufolge werden zunehmend auch paraguayische Staatsbürger durch den PCC rekrutiert. (bb)