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Guatemala |

Tochter von Ex-Diktator darf nicht Präsidentin werden 

Ixil-Frauen auf der Straße in Quiché, Guatamala. Die indigene Gruppe der Ixil gehören zur Großgruppe der Maya. Sie wurden im Bürgerkrieg besonders häufig getötet. (Foto: Adveniat/Achim Pohl)

Zury Rios (51), Tochter des 2018 gestorbenen Ex-Diktators Efrain Rios Montt, darf nicht bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Guatemala kandidieren. Wie lateinamerikanische Medien (Dienstag Ortszeit) berichten, lehnte das Oberste Wahlgericht einen entsprechenden Antrag der Politikerin der rechtskonservativen Partei "Partido Valor" ab.

Efrain Rios Montt war als "Schlächter der Indios" bekannt und prägte die wohl brutalste Zeit des Bürgerkriegs. 2012 wurde er wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt. Das Verfassungsgericht hob das Urteil jedoch später wegen angeblicher Verfahrensfehler auf. Daran beteiligt war auch Roberto Molina Barreto, der jetzt als Kandidat von Zury Rios für die Vizepräsidentschaft antritt. Rios ist mit dem US-Kongressabgeordneten Jerry Weller verheiratet. Trotz der ihrem Vater zur Last gelegten Menschenrechtsverbrechen ging sie bislang nicht auf Distanz zu dem Ex-Diktator. "Ich respektiere, liebe und unterstütze meinen Vater, genauso wie ich das Volk Guatemalas respektiere und unterstütze", sagte sie in der Vergangenheit.

Massaker an Indigene

Durch einen Militärputsch kam Rios Montt 1982 an die Macht. Seine Amtszeit dauerte nur 15 Monate; dennoch steht sie für die brutalste Zeit des Bürgerkriegs (1960-1996). Einem UN-Bericht zufolge machten die Schergen von Rios Montt 448 Dörfer dem Erdboden gleich. Seine Schreckensherrschaft wurde durch rivalisierende Militärs abgelöst. Auch als Pastor und Prediger für eine evangelikale Sekte war Rios Montt aktiv. Im März 2018 starb er, ohne für seine Verbrechen gebüßt zu haben.

Der Bürgerkrieg in Guatemala zählt zu den brutalsten Konflikten in der Geschichte Lateinamerikas. In dieser Zeit wurden Schätzungen zufolge mindestens 200.000 Menschen getötet, 83 Prozent davon Angehörige der indigenen Maya-Bevölkerung. Vermutlich 1,7 Millionen Menschen flohen vor Gewalt und Unterdrückung. (KNA)

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