Streik im Departament Chocó geht weiter
Der seit fünf Tagen in der verarmten kolumbianischen Region Chocó ausgerufene Generalstreik geht weiter. Erste Gespräche zwischen Vertretern der Zentralregierung in Bogotá und dem "Bürgerkomitee für die Rettung und Würde des Chocó" seien ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen, berichtet die Tageszeitung "El Tiempo" am Sonntag, 14. Mai 2017. Auch am Montag sollen die Proteste mit Demonstrationen auf den Straßen der Region weitergehen, so lokale Medien über den "D-Day" gegen die "staatliche Vernachlässigung" und Korruption in der Region.
Der Gouverneur von Chocó, Jhoany Palacios, stellte sich in einem Interview mit "El Tiempo" trotz unerfüllter Zusagen der Regierung von Präsident Manuel Santos für mehr Straßen, Krankenhäuser und Schulen weiter hinter das konservative Staatsoberhaupt. "Die Situation von Chocó lässt sich nicht in vier Jahren verbessern", kündigte der Politiker den Bau eines Hospitals in Quibdó und ein staatliches Investitionsprogramm für Straßen in Höhe von 700 Millionen Pesos (219 Millionen Euro) an. Ob die Regierung diese zugesagten Gelder freigibt, war zu diesem Zeitpunkt der Verhandlungen weiter unklar.
Für diese Woche kündigten weitere Akteure der Zivilgesellschaft ihre Unterstützung für die Forderungen des Bürgerkomitees an - darunter der "Runde Tisch für Dialog und Versöhnung der indigenen Völker des Chocó" sowie die "Bergbauvereinigung des Chocó", berichtet die Tageszeitung "El Colombiano" zu Wochenbeginn. Die Unzufriedenheit wächst derweil weiter, "die Regierung sagt, sie würde Infrastrukturprojekte umsetzen, sie würde helfen, aber das ist eine Lüge", sagte der Journalist, Anwalt und Mitglied des Bürgerkomitees Leonardo Montoya Garcés. Die Proteste verliefen bisher friedlich und ohne Zwischenfälle. (bb)