Stichwahl zwischen Tabaré Vázquez und Louis Lacalle Pou
Bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag, 26. Oktober 2014, in Uruguay konnte der Kandidat der regierenden Frente Amplio, Tabaré Vázquez, mit 46 Prozent der Stimmen einen deutlichen Sieg erringen, verfehlte jedoch die absolute Mehrheit. So wird am 30. November in einer Stichwahl zwischen ihm und dem konservativen Kandidaten Louis Lacalle Pou über das höchste Amt im Staat entschieden. Lacalle Pou vereinte 31 Prozent der Stimmen auf sich. Auf den dritten Platz gelangte Pedro Bondaberry von der Colorado Partei mit 13 Prozent.
Tabaré Vázquez regierte das Land bereits von 2005 bis 2010 und konnte sich während seiner Amtszeit einer recht großen Beliebtheit erfreuen. Der derzeitige Regierungschef José Mujica setzte die Politik seines Vorgängers in vielen Bereichen fort, erweiterte sie jedoch um einige sozialpolitische Veränderungen -wie die Legalisierung von Marihuana. Trotz der vielseitigen Unterstützung für Vázquez, sagen Wahlexperten ein knappes Ergebnis für den Urnengang Ende November voraus. Pedro Bondaberry sagte dem Zweitplatzierten Louis Lacalle Pou umgehend nach der Verkündung der offiziellen Ergebnisse seine Unterstützung zu.
Frente Amplio weiterhin Mehrheit Im Unterhaus
Entgegen erster Hochrechnungen wird die Frente Amplio auch weiterhin die Mehrheit im Parlament stellen. Nach Auszählung von 99,6 Prozent der Stimmen machten knapp 48 Prozent der 2,1 Millionen wahlberechtigten Uruguayer ihr Kreuz bei dem Linksbündnis. Somit sichert es sich 50 der 99 Sitze im Unterhaus. Über die Mehrheit im Senat wird ebenfalls die Stichwahl entscheiden. Bisher entsendet die Frente Amplio 15 der 30 Abgeordneten. Da der Vizepräsident automatisch einen Sitz erhält, hätte die Frente Amplio bei einem Sieg von Tabaré Vázquez 16 Sitze inne.
Parallel zu den Wahlen, stimmte die uruguayische Bevölkerung am Sonntag auch darüber ab, ob die Strafmündigkeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt werden soll. Dieser Vorschlag war von der Opposition eingereicht worden, um die innere Sicherheit in dem südamerikanischen Land zu verbessern. Mit einer Zustimmung von lediglich 46 Prozent wurde der Vorschlag abgelehnt. (aj)
Fotoquelle: Nico Correa, CC BY-NC-SA 2.0