Starker Anstieg von Corona-Infektionen in Kolumbiens Gefängnissen
In Kolumbiens Gefängnissen sind die Fälle von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, in den letzten Tagen dramatisch angestiegen. Angaben von Gesundheits- und Gefängnisbehörden zufolge sei man wegen der Lage im Gefängnis von Lecticia im Amazonasgebiet in höchster Alarmbereitschaft, berichtet der Radiosender "Caracol". Fast die Hälfte aller Insassen seien positiv auf das Virus getestet worden. Von 181 Gefängnisinsassen seien bereits 89 Personen positiv.
Angaben der Gefängnisverwaltung Impec zufolge sei die Ansteckungskette nicht abschließend aufgeklärt. Man gehe jedoch davon aus, dass ein Gefängniswärter das Virus eingeschleppt habe. Der Mann habe sich vor dem Corona-Ausbruch in der Haftanstalt im örtlichen Krankenhaus der abgelegenen 48.000-Einwohner-Stadt behandeln lassen.
Im Gefängnis von Villavicencio, Hauptstadt des Departamentos Meta, ist die Zahl der infizierten Häftlinge auf 859 Fälle gestiegen. Um das Infektionsgeschehen besser kontrollieren zu können, ordnete Kolumbiens Gesundheitsministerium Corona-Tests für alle Insassen an. Diese müssten binnen 12 Stunden durchgeführt werden.
Im Gefängnis von Picaleña in Ibagué, Hauptstadt des Departemento Tolima seien mittlerweile 25 Menschen positiv getestet worden, mit 24 Fällen sei auch die Mehrzahl des Gefängnispersonals infiziert. In ganz Kolumbien wurden bis zum heutigen Tag 12.272 Menschen positiv getestet. 493 Menschen sind an Covid-19 gestorben. (bb)