Staatschefs gegen kommerzielle Nutzung von Amazon-Domain
Die Präsidenten von Peru, Kolumbien, Ecuador und Bolivien haben die jüngste Entscheidung der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) zur kommerziellen Nutzung der Internet-Domain „amazon“ heftig kritisiert. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Präsidenten die Vergabe des Internetkürzels an den Online-Handelsriesen „Amazon Inc.“ aus den USA als „einen schwerwiegenden Vorfall“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Montag, den 27. Mai 2019.
Letzte Woche hatte die ICANN, die weltweit für die Vergabe von einmaligen Namen und Adressen im Internet zuständig ist, der Aktiengesellschaft den Domainnamen mit der geographischen Bezeichnung, die an den Amazonas-Regenwald erinnert, vergeben. Über einen Zeitraum von 30 Tagen bestehe die Möglichkeit, öffentliche Kommentare dazu abzugeben, teilte ICANN mit Sitz im US-amerikanischen Los Angeles mit.
Die Präsidenten Martin Vizcarra (Peru), Iván Duque (Kolumbien), Evo Morales (Bolivien) und Lenin Moreno (Ecuador) erklärten, die Entscheidung stelle „kommerzielle Privatinteressen über die Angelegenheiten des öffentlichen Interesses der Staaten“. Der Schutz des Regenwaldes und der indigenen Völker stehe über dem Gewinninteresse des US-Unternehmens. Bereits 2013 hatten die Staaten Lateinamerikas und der Karibik eine private Nutzung der Bezeichnung „Amazonas“ und anderer geographischen Namen abgelehnt.