Solidaritätskampagne für entführte Journalisten
Am Montag, den 2. April 2018, startete in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito eine weitere Solidaritätskampagne für die beiden entführten Journalisten und ihren Fahrer. Kollegen und Freunde der Angestellten der Tageszeitung El Comercio zogen vor den Präsidentenpalast und hielten Schilder mit "Uns fehlen drei" in ihren Händen.
Gemeint sind damit der Fotograf Paul Rivas Bravo, der Journalist Javier Ortega Reyes und ihr Fahrer Efraín Segarra Abril. Die drei befanden sich auf einer Recherchereise über die Lebensumstände in der Grenzregion zu Kolumbien, wo es in den vergangenen Wochen immer wieder Angriffe auf die Bevölkerung sowie Attentate gegeben hatte. Während dieser Reise wurden sie am 26. März 2018, vermutlich von Dissidenten der ehemaligen Guerilla FARC, entführt. Die Entführung sorgt für eine Welle der Entrüstung und Empörung in ganz Ecuador, wo es einen solchen Fall bisher noch nicht gegeben hat. Bereits letzte Woche gab es landesweit zahlreiche Mahnwachen und Solidaritätsmärsche.
Video als Lebenszeichen
Am Dienstag, den 3. April, veröffentlichte der kolumbianische Fernsehsender RCN ein Video der Entführten, auf dem zwar einerseits bestätigt wird, dass die drei noch am Leben sind andererseits aber ihre harten derzeitigen Lebensumstände deutlich werden. In dem Video bittet Javier Ortega den ecuadorianischen Präsidenten Lenín Moreno darum, zu einer Einigung mit den Entführern zu kommen. Die Täter fordern einen Austausch mit drei Gefangenen ihrerseits.
Das Nationale Sekretariat für Kommunikation verurteilte die Veröffentlichung des Videos, zumal bisher unklar ist, wie RCN dieses erhalten hat."Wir lehnen die Veröffentlichung des Videos durch einen kolumbianischen Fernsehsender energisch ab und wiederholen unsere Bitte an die nationalen Medien mit Informationen verantwortungsvoll umzugehen, so dass sie die Familien der Opfer nicht verletzen und die Investigation nicht stören", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. Die Regierung Ecuadors gab bekannt, mit den Entführern in Verhandlungen über die Freilassung zu stehen. (aj)