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Ecuador |

Solarbetriebenes Kanu verbindet Indigenen-Siedlungen

Das Volk der Achuar setzt auf umweltfreundlichen Verkehr. Straßenbau im Amazonasgebiet lässt sich vermeiden.

Kanu, Umwelt, Indigene

Leben im Rhythmus des Wassers: der Alltag der Ufermenschen "ribeirinhos" am Amazonas. (Symbolfoto: Adveniat/Jürgen Escher)

Mit Solarenergie angetrieben, verbindet das Kanu neun isoliert in Ecuadors Amazonasgebiet gelegene indigene Siedlungen. Das Boot erhielt innerhalb von zwei Jahren zwei Mal eine neue Konstruktion. Die Motoren wurden ausgetauscht zwecks Anpassung an die besonderen Bedingungen des Amazonasgebietes. Wie die kolumbianische Zeitung „El Espectador“ berichtet, hatten die Stammesältesten der Achuar vor einem halben Jahrhundert in einem Traum gesehen, dass auf den braunen Wassern des Río Capahuar einmal ein „Feuerschiff“ fahren werde. Diese Vision ist inzwischen Realität. Im April 2017 legte ein solarbetriebenes Kanu erstmals die Strecke von 67 Kilometern auf den Amazonaszuflüssen Río Capahuari und Río Pastaza zurück. Somit ist für eine Verbindung zwischen 1.100 Menschen gesorgt, die in neun Siedlungen leben. Der Name des Bootes, Tapiatpia, ist der Mythologie der Achuar entnommen. Es handelt sich um einen elektrischen Fisch, der die Lebewesen transportiert, die unter der Wasseroberfläche leben. 

Flüge sind teuer und fallen oft aus

Der „New York Times“ zufolge legte das neue Solar-Kanu auf seiner ersten Fahrt eine Strecke von1.800 Kilometern zurück. Die meisten der 18 Sitze blieben leer, nur die Besatzung war an Bord. Diese Fahrt dauerte 25 Tage. Alternativ gibt es in der Region Flüge, die ein bis zwei Mal die Woche stattfinden und etwa 15 Dollar kosten. Diese Flüge fallen allerdings häufig aus, da zu wenige Passagiere zusammenkommen oder das Wetter nicht mitspielt. Ein Privatflugzeug zu nehmen, kostet pro Passagier 200 Dollar. Ansonsten gibt es noch die klassischen Motor-Kanus. Die Fahrt mit dem Solar-Kanu ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kostet lediglich einen symbolischen Dollar.

Mehr Kinder gehen dank des Solar-Kanus zur Schule

Das Dach des 15 Meter langen und zwei Meter breiten Kanus ist mit 32 Solarpanels bestückt, „Tapiatpia“ verbindet moderne Technologie mit  traditionellem indigenen Wissen. Das Kanu ist aus Glasfaser hergestellt, nicht wie üblich aus Holz. Dies erhöht die Lebensdauer. Die Konstruktion ist die typische des im Norden Ecuadors lebenden indigenen Volkes der Cofán. Das Solar-Kanu leistet einen Beitrag zum Schutz einer der Regionen mit der größten Biodiversität weltweit. Ein weiterer Erfolg: Die weiterführende Schule für 15 Gemeinden der Region besuchen immer mehr Schüler. (bs)

Quelle: lavanguardia

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