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Paraguay |

"€žSojaisierung"€? verschärft die Armut

Während der Soja-Anbau sich in Paraguay in schwindelerregendem Tempo ausbreitet, bekommen Campesinos und Indigene die Auswirkungen der Monokulturen zu spüren. Rund 43 Prozent der Bevölkerung leben noch auf dem Land. Dabei handelt es sich mehrheitlich um arme, kinderreiche Familien, die entweder in ihrer Heimatregion den Existenzkampf aufnehmen oder in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Städte ziehen.

Magui Balbunea von der Organisation Comanuri, welche die Interessen von Campesinas und indigenen Frauen vertritt, erklärt: „Die Campesinos werden vertrieben. Es gibt keine gezielte Politik für den ländlichen Raum.“ Für die Aktivistin fallen die Konsequenzen des Modells der Ausbreitung von Sojakulturen immer schwerwiegender aus. Immer mehr Landlose drängen sich in Feldlagern und auf den für den Anbau verbliebenen Landflächen, um ihre Familien zu ernähren. Magui Balbunea spricht von einer schrecklichen Verarmung auf dem Land.

Schätzungen zufolge verlassen jedes Jahr rund 100.000 Paraguayer ihre Heimatregion, um in den Städten ihr Glück zu suchen. Das landesweite Campesino-Bündnis MCNOC weist auf die gleichzeitig stattfindende immer stärkere Konzentrierung des Landbesitzes in Latifundien hin und beziffert diese mit dem Faktor 34 im Vergleich zu vor 20 Jahren. Stark betroffen seien hiervon auch indigene Gebiete. Dem MCNOC-Generalsekretär Luis Aguayo zufolge führt dieses Modell zu verbreitetem Hunger. Schätzungen der Organisation gehen davon aus, dass bei einer Bevölkerung von etwa 6,5 Millionen Einwohnern rund 2,4 Mio. Paraguayer in Armut leben, 1 Mio. sogar in extremer Armut.

Die sozialen Bewegungen auf dem Land fordern daher seit langem eine Landreform und eine Antwort auf das Vordringen großer Agrarunternehmen. Paraguay wird nicht nur immer abhängiger von diesen, sondern auch von anderen Ländern. Dies verhindert die eigene industrielle Entwicklung. Eine weitere Begleiterscheinung der „Sojaisierung“, wie der Prozess der Verdrängung traditioneller Agraranbauprodukte durch Sojakulturen in Südamerika genannt wird, ist die Immobilien-Spekulation. Campesinos können den Preis für ihr Land nicht mehr bezahlen und sind genötigt, es zu verkaufen.

Quelle: adital

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