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Brasilien |

"Sie machen es lieber billiger"

 

Nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien gerät der örtliche Bergwerksbetreiber immer stärker in die Kritik. Führten übersteigertes Gewinnstreben und Fahrlässigkeit zum Tod Hunderter Menschen?

Eine ähnliche Katastrophe wie in Brumadinho gab es bereits 2015 in der Region. (Foto: Adveniat)

Während Bergungstrupps in den Schlammmassen weiter unter Hochdruck nach Hunderten Vermissten suchen, wächst in Brasilien der Zorn auf den Bergwerksbetreiber Vale und die Aufsichtsbehörden. Die Verantwortlichen hätten nichts aus einer ähnlichen Katastrophe gelernt, die sich 2015 nicht weit vom aktuellen Unglücksort ereignete, so der Vorwurf.

Joao Vitor Xavier, der Vorsitzende des Bergbauausschusses im Landesparlament des Bundesstaates Minas Gerais, sagte: "Es gibt sichere Arten, Bergbau zu betreiben. Das verringert allerdings die Gewinnspannen. Daher machen sie es lieber billiger - und setzen damit Leben aufs Spiel." Auch der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Brumadinho, Avimar de Melo Barcelos, gab Vale die Schuld an dem Unglück. Er warf dem Unternehmen Fahrlässigkeit und Inkompetenz vor.

Vale-Chef Fabio Schvartsman wies die Vorwürfe zurück: "Wir haben uns zu 100 Prozent an die Standards gehalten, und das reichte nicht." Sein Konzern werde künftig für Sicherheitsmaßnahmen sorgen, die weit über die geltenden Auflagen hinausgehen. Damit solle sichergestellt werden, dass "dies niemals wieder geschieht".

"Keine Mängel"

Das deutsche Prüfunternehmen TÜV Süd sicherte den brasilianischen Ermittlern volle Unterstützung bei der Aufklärung der Katastrophe zu. "Im September 2018 hat TÜV Süd im Auftrag von Vale eine Inspektion des Dammes durchgeführt. Dabei wurden nach unserem momentanen Kenntnisstand keine Mängel festgestellt", erklärte die Münchner Firma.

Derweil schwinden bei den Rettungskräften zusehends die letzten Hoffnungen: "Leider ist es sehr unwahrscheinlich, noch Überlebende zu finden", sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg inzwischen auf 65, fast 280 Menschen gelten noch immer als vermisst.

Quelle: Deutsche Welle, wa/se (rtr, dpa)

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