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Kolumbien |

Santos erhält Friedensnobelpreis - "Welt ohne Krieg möglich"

Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos widmete den Friedensnobelpreis den Opfern des bewaffneten Konflikts. Foto: Stortinget, by-nc-nd/2.0
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos widmete den Friedensnobelpreis den Opfern des bewaffneten Konflikts. Foto: Stortinget, by-nc-nd/2.0

Die Regierung und die linksgerichtete Guerilla-Organisation FARC hatten sich jüngst auf ein neues, überarbeitetes Friedensabkommen verständigt, das vergangene Woche vom Parlament ratifiziert wurde.

Zuvor war ein erster Vertrag bei einer Volksabstimmung abgelehnt worden. Damit endet der mehr als 50-jährige Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land. Er kostete rund 300.000 Menschen das Leben und machte sieben Millionen Kolumbianer zu Flüchtlingen.

Santos sagte in seiner Dankesrede, er nehme die wichtigste Auszeichnung der Welt im Namen des kolumbianischen Volkes entgegen, der vielen Opfer und all jener, die zum Gelingen des Friedensprozesses beigetragen hätten. Dabei lobte er ausdrücklich die Verhandlungsführer der FARC, die während der sechsjährigen Gespräche im kubanischen Havanna einen großen Willen zum Frieden bewiesen hätten. Der Preis gehöre allen Männern und Frauen, die mit Geduld und Ausdauer für ein Ende des Konflikts gearbeitet hätten. "Sie haben ein Abkommen geschafft, das heute als Modell zur Lösung aller bewaffneten Konflikte dienen kann, die es auf der Welt noch zu lösen gilt." Das Unmögliche sei möglich gemacht worden.

Santos dankte den Vermittlernationen Kuba und Norwegen und der ganzen internationalen Gemeinschaft für ihre Unterstützung des Friedensprozesses. Bei der Feier waren auch der norwegische König Harald V. und Königin Sonja sowie Kronprinz Harald mit seiner Frau Mette Marit anwesend. Im Gefolge von Präsident Santos waren zudem die Vertreter von Kriegsopfern aus Kolumbien nach Oslo gereist. Den Preis überreichte stellvertretend für das Norwegische Nobelkomitee die Rechtsanwältin und ehemalige Staatssekretärin im Osloer Justizministerium Berit Reiss-Andersen.

Bürgerkriegsopfer reisten mit zur Preisverleihung

Mit dem Ausgang des kolumbianischen Bürgerkriegs ende der letzte bewaffnete Konflikt in der westlichen Hemisphäre, betonte Santos. "Wenn Krieg in einer Hemisphäre enden kann, warum nicht in beiden Hemisphären?", so der Preisträger. "Vielleicht können wir mehr denn je wagen, uns eine Welt ohne Krieg vorzustellen." Aus seiner eigenen Regierungserfahrung wisse er aber, dass es sehr viel schwieriger sei, den Frieden zu bauen, als Krieg zu führen. Dieser dürfe niemals als Lösung gesehen werden, sondern nur als ein Mittel, dass es immer zu vermeiden gelte.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wünschte Santos anlässlich der Preisverleihung Kraft beim Einsatz für den Frieden. "Es gilt nicht nur, zügig die rechtliche Basis zur Umsetzung der Friedensvereinbarungen zu schaffen, es müssen auch die großen gesellschaftlichen Gräben überwunden werden, die der politische Konflikt um das Friedensabkommen gerissen hat", sagte Steinmeier in Berlin. Der Friedensvertrag mit der FARC dürfe nicht nur auf dem Papier existieren.

Quelle: KNA; Foto: Nobelpreis2016/Stortinget/CC BY-NC-ND 2.0

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