Reporter ohne Grenzen kritisiert fehlende Pressefreiheit
Die Lage für Journalisten in Honduras ist laut Reporter ohne Grenzen (ROG) weiter kritisch. "Die Medienfreiheit in Honduras ist in einem katastrophalen Zustand", erklärte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Donnerstag in Berlin. Morde an Journalisten, Gewalt und Drohungen hätten ein Klima der Angst und Selbstzensur geschürt.
Die Organisation fordere aus Anlass der Parlaments- und Präsidentenwahlen von der honduranischen Regierung, Ermittlungen zu den ungeklärten Journalistenmorden voranzutreiben, hieß es. "Der künftige Präsident muss dafür sorgen, dass auch oppositionelle Journalisten endlich wieder ihre Arbeit tun können, ohne um ihr Leben zu fürchten", so Mihr.
70 Morden an Journalisten
Nach Angaben der Nationalen Menschenrechtkommission seien von Anfang 2001 bis August 2017 70 Journalisten und Medienmitarbeiter gewaltsam getötet worden. In über 91 Prozent dieser Fälle sei niemand zur Rechenschaft gezogen worden. RGO sprach sich dafür aus, ein seit 2015 bestehendes Schutzprogramm für Journalisten zu reformieren, um eine ernstzunehmende Anlaufstelle für Betroffene zu werden.
Die Organisation fordert von den Vereinten Nationen die Einsetzung eines Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten. Dieser solle Übergriffe gegen Medienschaffende untersuchen und Schutz- und Präventionsmechanismen vorschlagen. Zudem sollte eine einheitliche Strategie gegen die Straflosigkeit entwickelt werden.
Quelle: KNA