Regierung verbietet Fracking für vier Jahre
Der uruguayische Senat hat am Dienstag, 19. Dezember 2017, einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das das Fracking für die kommenden vier Jahre untersagt. Die Initiative für das Gesetz entstand bereits im Jahr 2016 und wurde von dem Oppositionsabgeordneten Walter Verri vorgelegt. Erneuten Auftrieb bekam das Thema in der Regierung in diesem Sommer. Zu diesem Zeitpunkt gab es Pläne der nordamerikanischen Firma Schuepbach, die umstrittene Technik im Norden des Landes einzusetzen.
Die Organisation Uruguay Libre de Megaminería verdeutlichte damals noch einmal die hohen Risiken für Umweltschäden durch die bei dem Verfahren eingesetzten Chemikalien. Diese stellen in dem betroffenen Gebiet eine besondere Gefahr dar, da sich dort das Grundwasserreservoir Acuifero Guaraní befindet - eines der größten Süßwasserrervoirs der Welt. Vor diesem Hintergrund protestierten im August dieses Jahres Umweltaktivisten aus Uruguay, Paraguay, Argentinien und Brasilien gegen das Fracking.
Ein Teilerfolg
Der ursprüngliche Gesetzesvorschlag hatte das komplett und zeitlich unbegrenzte Verbot des Fracking vorgesehen, dies wurde jedoch so nicht abgesegnet. Trotzdem bewerten die Unterstützer der Initiative das Gesetz als Erfolg. „Es wurde ein Verbot des Fracking erwirkt, es bleibt ein kleiner Nachgeschmack. Aber es ist ein Fortschritt und wir haben Zeit gewonnen, um weiter für den Schutz des Guaraní zu kämpfen“, gab Senatorin Carol Aviaga gegenüber der Presse an.
Fracking wird weltweit vor allem in der Erdöl und Erdgasgewinnung in tiefliegenden Gesteinsschichten eingesetzt. Eine Mischung aus Sand, chemischer Zusätze und Wasser wird unter hohem Druck in die Steine gepresst, um diese aufzubrechen und die Ressource fördern zu können. (aj)