Regierung und ELN nehmen Friedensverhandlungen wieder auf
Die kolumbianische Zentralregierung und die Guerilla „Ejército de Liberación Nacional“ (ELN, deutsch: Nationale Befreiungsarmee) haben sich auf die Wiederaufnahme, der ins Stocken geratenen, Friedensverhandlungen zur endgültigen Beendigung des bewaffneten Konflikts im Bürgerkriegsland geeinigt. Dies gaben beide Seiten am Sonnabend, den 6. Mai 2018 bekannt, vermeldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Entscheidung der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der heute aktivsten Guerilla im Land wurde getroffen, nachdem die Verhandlungen zwischen beiden Konfliktparteien in Ecuador am 18. April 2018 abgebrochen worden waren. Das Gastgeberland Ecuador hatte seine Vermittlerrolle abgegeben, nachdem eine Gruppe von Ex-Kämpfern der „Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia Ejército del Pueblo (FARC-EP, deutsch: Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens Volksarmee) zwei ecuadorianische Journalisten und ihren Fahrer getötet hatten.
Man habe sich auf die „schnellstmögliche Wiederaufnahme der Gespräche“ geeinigt, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Der Beginn wird auf „nächste Woche“ angestrebt. Ort der fünften Verhandlungsrunde soll Kubas Hauptstadt Havanna sein. Die ELN verfügt derzeit noch über rund 1500 Kämpferinnen und Kämpfer und ist kaum noch in Kampfhandlungen mit dem Militär verwickelt. Im Norden Kolumbiens liefert sich die von den USA und der EU als terroristische Vereinigung eingestufte Organisation bewaffnete Auseinandersetzungen mit rechten kriminellen Banden. (bb)