Regierung: Über Hälfte aller politischen Morde aufgeklärt
In Kolumbien sind offiziellen Angaben zufolge rund die Hälfte aller Morde an Politikern, Gewerkschaftlern und Aktivistinnen und Aktivisten seit Abschluss des Friedensvertrages mit der linken Farc-Guerrilla aufgeklärt worden. Wie die kolumbianische Staatsanwaltschaft am Dienstag, 20. August 2019, in einer Presseerklärung mitteilte, seien bei insgesamt 177 politischen Mordfällen, die seit 2016 durch die Vereinten Nationen registriert wurden, die Täter ermittelt, verhaftet und vor Gericht gestellt worden, so die Tageszeitung „El Heraldo“.
Von den insgesamt 302 Morden an Personen des gesellschaftlichen Lebens seinen 58,6 Prozent aufgeklärt. „Es ist zu 33 Urteilen gekommen, 55 Fälle befinden sich vor Gericht, 45 Fälle im abschließenden Ermittlungsstadium, 41 Fälle mit ausgestelltem Haftbefehl, in drei Fällen ist der Beschuldigte verstorben, in 125 Fällen stehen die Ermittlungen ganz am Anfang“, zitiert das Blatt aus der Pressemitteilung. Über die Hälfte aller politischen Morde seit dem Friedensschluss seien von Mitgliedern „krimineller Organisationen“ verübt worden.
Die meisten Morde seien vom Golf-Kartell und ehemaligen Farc-Einheiten, die sich nicht dem Friedensprozess angeschlossen haben, verübt worden. Die ELN-Guerilla, die die Waffen nicht niedergelegt haben, ermordeten 14 politische Gegner. Seit Inkrafttreten des 2018 gestarteten staatlichen Schutzprogramms für Sozialaktivisten, Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Kommunalpolitiker seien die Morde laut Regierung um ein Drittel zurückgegangen. Zahlen der Indigenenorganistion ONIC zufolge sind seit 2016 landesweit über 500 indigene und bäuerliche Lokalpolitiker, Aktivisten und Menschenrechtler der Gewalt zum Opfer gefallen. (bb)