Regierung soll Journalisten mit Software ausspioniert haben
Die Regierung von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto steht zunehmend unter Druck, nachdem Medien über den mutmaßlichen Einsatz von Spionagesoftware auf Mobiltelefonen von Journalisten berichteten. "Es gibt keinerlei Beweise, dass mexikanische Regierungsinstitutione für die angebliche Spionage verantwortlich sind", wies der Medienbeauftragte der Regierung, Daniel Millán, in einem offenen Brief an die ''The New York Times'' die Anschuldigungen zu Wochenbeginn zurück.
Spionagesoftware auf Handys von Journalisten
Das US-Blatt hatte über 88 Fälle berichtet, in denen Journalisten zwischen 2015 und 2016 das Schadprogramm "Pegasus" auf ihren Mobiltelefonen festgestellt hatten. Die Software kann unbemerkt Informationen abfischen und an den Auftraggeber senden. "Das Programm wird zu einem Spion in deiner Tasche, mit Zugang zu Mails, Nachrichten, Apps, zum Aufenthaltsort und zur Kamera des Gerätes", zitiert die spanische Tageszeitung "El País" den Informatiker John-Scott Railton.
Regierung kaufe Spionagesoftware
Das US-Forschungsinstitut ''CitizenLab'' hatte recherchiert, dass Mexikos Sicherheitsbehörden "Pegasus" bei der Firma NSO Group erworben hatte. Eine Abhöraktion koste 77.000 US-Dollar, so CitizenLab, nur Regierungen dürfen die Software kaufen. In Mexiko hätten die Generalstaatsanwaltschaft, die Forschungsstelle für Nationale Sicherheit CISEN und das Sekretariat für Nationale Verteidigung das Programm gekauft. "Die mexikanische Regierung spioniert ihre Kritiker aus. Sie benutzt das Geld der Allgemeinheit um diese illegale Tat zu begehen", sagte die betroffene Journalistin Carmen Aristegui auf einer Pressekonferenz und forderte Aufklärung. (bb)