Regierung kritisiert Anti-Menschenhandel-Bewegungen
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Kabinetts in Argentinien, Aníbal Domingo Fernández, schaden die Kampagnen der Anti-Menschenhandel-Organisationen dem Außenbild Argentiniens. Durch das Anprangern von Menschenhandel im Land würden die Bewegungen „gegen Argentinien arbeiten“, kritisierte der Politiker.
Menschenrechtsorganisationen wiesen die Kritik empört zurück. „Wir meinen, dass es sich gerade umgekehrt verhält. Diejenigen, die Menschenhandel und organisiertes Verbrechen nicht bekämpfen, tun zu wenig für Argentinien“, heißt es in der Stellungnahme von „Programa Esclavitud Cero“ (Programm Null Sklaverei). „Es scheint, als fehle es an Verständnis dafür, was Demokratie bedeute“. Die Haltung des Kabinettchefs sei autoritär. Es fehle nur noch, dass „wir als Verräter des Vaterlandes verhaftet werden.“
Das Programm „Null Sklaverei“ bestehe weiterhin auf sein Recht, seine Meinung öffentlich zu vertreten und vor internationalen Organisationen auf Formen des Menschenhandels hinzuweisen. Jeder Fall, der öffentlich angeprangert würde, basiere auf Fakten. Ziel ihrer Arbeit sei es, dazu beizutragen, Bedingungen zur Unterbindung des wachsenden Menschenhandels in Argentinien zu schaffen. „Mit Nachdruck prangern wir die schreckliche Situation des Menschenhandels in Argentinien und die Einsamkeit und Vernachlässigung der Opfer an sowie die Korruption in Polizei, Justiz und Politik, die dieses System der Ausbeutung unterstützt. Wir fordern einen Nationalen Plan gegen Menschenhandel.“ (vh)
Quelle: Adital