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Costa Rica |

Rechte Proteste gegen nicaraguanische Flüchtlinge

Polizeikette bei einer Studentendemonstration für Reformen im Bildungssystem in Santiago, Chile. (Symbolfoto: Escher/Adveniat)
Polizeikette bei einer Studentendemonstration für Reformen im Bildungssystem in Santiago, Chile. (Symbolfoto: Escher/Adveniat)

Nicht nur im Zusammenhang mit venezolanischen Flüchtlingen ist es am vergangenen Wochenende zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Auch nicaraguanische Migranten sahen sich mit Anfeindungen konfrontiert. Am Samstag, 18. August 2018, gingen in Costa Ricas Hauptstadt San José Hunderte Menschen auf die Straßen und machten ihrem Unmut die über die zunehmende Zahl von nicaraguanischen Flüchtlingen Luft.

„Nicas raus“, Gegner“ und ähnliche hasserfüllte Parolen klangen durch die Straßen des Zentrum der Stadt. Zahlreiche Teilnehmer trugen außerdem costa-ricanische Fahnen und Fußballtrikots. Vereinzelt waren auch Nazi-Symbole wie das Hakenkreuz zu sehen. Darüber hinaus provozierten die Demonstranten mehrere Zusammenstöße und trugen sowohl Waffen als auch Molotowcocktails bei sich. Die Polizei schritt massiv gegen die Protestler ein. 44 von ihnen wurden festgenommen. Unter den Demonstranten befanden sich auch Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Fabricio Alvarado, die die Aufnahme der Nicaraguaner, die in den letzten Monaten vor der Gewalt in ihrem Heimatland geflohen sind, scharf kritisierten.

Ein alter Konflikt

Die derzeitige Situation befeuert einen alten und bereits seit Jahren andauernden Konflikt zwischen Nicaragua und Costa Rica. Costa Rica ist ein relativ wohlhabendes Land und Nicaragua ist eines der ärmsten Länder der ganzen Region. Daher machen sich traditionell viele Nicas in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf den Weg in ihr Nachbarland. Offiziellen Zahlen zufolge lebten vor der Eskalation der politischen Situation in Nicaragua bereits 400.000 Nicaraguaner legal und illegal in Costa Rica. Alvarado kritisiert vor diesem Hintergrund die Einwanderungspolitik der neuen Regierung: „ Es ist wie eine Bombe, die uns direkt vor der Nase explodiert und es scheint nicht so, als würde die Regierung begreifen, dass das was im Zusammenhang mit der Einwanderungswelle passiert schlimmer ist, als die derzeitige Steuersituation“.

Die Regierung distanzierte sich deutlich von der Position Alvarados und der der rechten Demonstranten. „So sind wir Costa Ricaner nicht“, sagte der Minister für Sicherheit Michael Soto auf der Pressekonferenz im Anschluss an eine einberufene Notfallsitzung der Regierung. (aj)

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